Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3044

Das Supramentum – von Michelle Stern

Der NDE-Agent Spinoza Godaby ist zusammen mit dem TARA-Psi zum hermetisch abgeriegelten Kontinent Foosaal auf Trakarat vorgedrungen. Unterstützt werden die beiden von Ydio-Do, einer Agentin der Gläsernen Insel. In der Siedlung Klayndnar liegt das eigentliche Ziel des Trios. Dort arbeiten die Cairaner und die Báalols an einem Geheimprojekt. Das Supramentum. Die Báalols werden von den Mitgliedern des cairanischen Friedensbundes auch als Kandidaten für das nächste Volk bezeichnet. Sollen die Thesanit von den Báalols ersetzt werden?

Die Agenten und der Psi-begabte Roboter müssen ins Zentrum von Klayndnar vordringen, in die Fabrik. Dort wird an etwas gebaut. Die Sicherheitsmaßnahmen sind hoch und die Cairaner misstrauisch. Sie wissen um den Versuch einer Infiltration, bei der der TARA-Psi seine Vernichtung vorgetäuscht hat. Eine unbekannte Größe für die Agenten ist auch Klicker, der seltsame Begleiter des Konsuls. Das Trio gelangt zunächst in einen Beobachtungsraum. Dort können sie das Supramentum erstmals zu Gesicht bekommen. Und das, was sie sehen, verunsichert sie. Soll mit dem Supramentum, das hier entsteht, die Milchstraße unterjocht werden? Auszuschließen ist das nicht. Das Trio beschließt einzugreifen. Einerseits sollen mehr Informationen beschafft werden, andererseits das Projekt sabotiert werden. Doch der Einsatz verläuft nicht wie geplant. Denn die Cairaner forcieren den Bau des Supramentums. Und eine unheimliche Bedrohung erwacht.

Rezension 

Michelle Stern setzt die Geschichte der Vorwoche mit den gleichen Figuren fort. Und steigt gleich mit den Beobachtungen und Emotionen der Tefroderin in die Geschichte ein. Ydio-Do belegt ihren Begleiter mit der Aussage, dass sein Anblick sie irritiere und diese Irritation nur knapp an dem Gefühl für ein niedliches Haustier vorbeiginge. Um dann festzuhalten, dass Spinoza das für ihn typische arrogante Lächeln aufsetzte. Über diese Empfindungen und Beschreibungen musste ich erst mal das Heft absetzen, denn das passte irgendwie nicht zusammen. Allerdings hatte schon Michael Marcus Thurner das Pärchen in seinem Roman kleine Frechheiten und liebevolle Unverschämtheiten austeilen lassen. Und Michelle Stern setzt das fort. Wenngleich nicht ganz so locker und elegant wie ihr österreichischer Autorenkollege. Zum terranischen Tölpel gesellt sich dann auch noch ein anderer Tölpel. Der denkblinde Klicker. Mit dieser Figur, nicht zuletzt aufgrund ihrer äußeren Erscheinung, die dem Supramentum ähnelt, verband ich die eigentliche Gefahr für das Agententrio. Zumindest die Gefahr aufzufliegen. Aber in den entscheidenden Momenten hielt Klicker ein Nickerchen.

Zum Einschlafen war die übrige Handlung zwar nicht, allerdings auch weit davon entfernt, mich zu elektrisieren. Die Geschichte der Vorwoche konnte mit unterschiedlichen Lokalitäten auftrumpfen. Dies fehlt in diesem Roman nahezu vollständig. Das Geschehen wird daher weitgehend vom Zusammenspiel der beiden Agenten beherrscht. Und dieser Bogen war dann doch bald ausgereizt. Da nützte es auch nicht, dass der TARA-Psi auftaute und seine Ansichten zu der einen oder anderen Situation vertrat.

Die Beobachtungen zum Supramentum erinnern an die Golem-Legende. Etwas Unfertiges und unbelebtes wird zum Leben erweckt und in Kleider gesteckt, um einen Auftrag auszuführen. Die Autorin bleibt bei dem ganzen Geschehen in den Beschreibungen vage. Neben dem Golem-Motiv verfolgt die Autorin auch noch ein anderes. Das Porträt des Konsuls Haransoga Goanat erinnert an das Bildnis des Dorian Gray. Auch hier bleibt vieles vage, wenngleich ausgerechnet der unbedarfte Klicker den richtigen Vergleich anstellt und einen (Zauber)Spiegel sieht, über den der Konsul wohl einen Blick in seine Seele nehmen will. Mit dem Golem und Dorian Gray baut die Autorin eigentlich zwei starke Motive in ihren Roman ein, aber es mangelte etwas an der Verknüpfung dieser Motive mit den realen, pardon, fiktiven Geschehnissen.

 


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