Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3034

Ancaisin – von Michael Marcus Thurner

Fast neun Monate hat der Flug der RAS TSCHUBAI gedauert. Doch nun ist das Schiff mit Perry Rhodan als Expeditionsleiter nach mehr als 270 Millionen Lichtjahren im Galaxiengeviert der Vecuia, den die Thesan, Cairaner, Ladhonen und Shenpadri angehören, angekommen. Mehrere hundert Lichtjahre vor Ancaisin, der heimatlichen Sterneninsel der Cairaner, legt das riesige Schiff einen Halt ein. Einerseits für dringend notwendige Wartungsarbeiten, andererseits um eine Flotte von Investigator-Sonden loszuschicken. Die InSos, mit 35 Meter in der Länge so groß wie kleine Raumschiffe, sollen Daten sammeln. Gry O’Shannon, eine junge Materialwissenschaftlerin von Rudyn, will hingegen die fremde Sterneninsel mit eigenen Augen sehen. Unter dem Vorwand, die Außenhülle zu inspizieren, macht sie einen privaten Spaziergang. Der Ausblick ist grandios. Doch bei ihrer Rückkehr beobachtet die junge Frau ein seltsames Phänomen. Ein feiner grauer Schleier scheint sich vor Ancaisin geschoben zu haben. Als sie näher hinsieht, ist die Wolke, die zwischen der RAS TSCHUBAI und Ancaisin dahintrieb, verschwunden. Sie meldet den Vorfall, aber die Messinstrumente des Schiffes haben nichts aufgezeichnet.

Stattdessen melden die InSos ein zwischen den Sternen im Randbereich Ancaisins treibendes Schiffswrack, das permanent einen Notruf sendet. Die STARTAC SCHROEDER, ein 500 Meter Schiff der OXTORNE-Klasse mit Perry Rhodan an Bord sieht sich das näher an. An Bord des fremden Schiffs werden die Quantam entdeckt. Dieses Volk, das vor Jahrzehnten gerade erst die Raumfahrt entwickelte, wurde von den Ladhonen besucht, die vor den Phersunen warnten, den Mördern der Materie. Mit Schiffen, aufgepeppt mit Ladhonen-Technik, flohen einige Quantam ins All. Die STARTAC SCHROEDER bringt zwei Mitglieder dieses Volkes in deren Heimatsystem zurück, das stark verändert erscheint. Als ein Außenteam sich auf einem Mond näher umsieht, wird es angegriffen. Die Phersunen erscheinen. Aber die größte Gefahr scheint von einem feinen grauen Schleier auszugehen, dem nichts entrinnen kann und der nur optisch zu beobachten ist und einen merkwürdigen Einfluss auf die Beobachter zu nehmen scheint.

Rezension  

Die Geschichte von Michael Marcus Thurner ist schon der siebte Roman des Autors zum laufenden Zyklus. Und in zwei Wochen erscheint mit Heftnummer 3036 bereits das nächste Heft des Österreichers. In seinem Blog beklagt Michael Marcus Thurner die Belastung. Doch die merkt man dem Roman (fast) nicht an. Ich habe das Heft in einem Rutsch durchgelesen und befand, dass ich gut unterhalten wurde. Natürlich maße ich mir nicht an, einen Zusammenhang zwischen Schreibbelastung und Ergebnis zu finden. Dennoch wage ich die Behauptung, dass ein wenig mehr Feinschliff das Ergebnis noch besser gemacht hätte. Die Geschichte, die Michael Marcus Thurner erzählt, ist eigentlich die Fortsetzung von Heft 3025, in der Zemina Paath die Erinnerungen von Eyx Xunath wiedergegeben hatte. Die damalige Story und vor allem die darin geschilderten Ereignisse hatte ich als konventionell empfunden, da mich der Plot nicht mehr packen konnte. Das könnte sich mit diesem Roman wieder etwas ändern. Die vermeintlichen Bösewichter in der Milchstraße sind selbst vor einer noch größeren Gefahr geflüchtet. Das rechtfertigt zwar ihre Handlungen in der Milchstraße nicht, aber vielleicht gibt es dafür eine überzeugende Begründung.

Allerdings war der Handlungsablauf dieses Romans dann eher auch wieder konventionell. Der Fernflug endete mit ersten Erkundungen. Die zunächst mit Sonden durchgeführt werden. Ich entsinne mich an Leserreaktionen auf die ersten Bände des Zyklus. Warum wurden keine Sonden zum Solsystem geschickt? Eine Antwort liefert dieser Roman. Weil die Sonden trotz beeindruckender Technik nichts gefunden hätten. Es sind immer noch die Romanfiguren, die Entdeckungen machen. Und so geschieht es auch in dieser Geschichte, die bekannten Mustern folgt. Vertretern eines rückständigen Volkes wird geholfen und über diesen Kontakt erste Erkenntnisse gewonnen. Warum die Geschichte für mich dennoch unterhaltsam war, lag zum einen an dem flotten Tempo und zum anderem an der Figur der Gry O’Shannon. Letztere brachte anfangs frischen Wind in die Geschichte. Nur in der zweiten Romanhälfte gerieten ein paar Unschärfen in die Handlung und in diese Figur. Darum meine Anmerkung zu etwas mehr Feinschliff.

Zu erwähnen ist noch, dass das Organoid in Rhodan, bzw. nun außerhalb von Rhodan eine Erwähnung findet. In 3016 vom gleichen Autor konnte das Rätsel um dieses Gerät noch nicht geklärt werden. Es schien vergessen worden zu sein. Nun ist zumindest der Verbleib geklärt. Und Thurner macht endlich das, was alle IT-Spezialisten immer anraten, nämlich Datensicherung. Von den Positroniken der RAS TSCHUBAI, mit dem unverfälschten Wissen der Menschheit, wurden endlich mehrere Backups gemacht.

 

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