Ansichten zu Perry Rhodan Heft 3032

Sandschwimmer – von Kai Hirdt

Im Leerraum, 70.000 Lichtjahre vom Halo der Milchstraße entfernt, hat die USO die Aufmerksamkeit der Cairaner geweckt. Das cairanische Friedensbündnis unterhält hier einen der wichtigsten Planeten. Hovcai ist der Amtssitz des cairanischen Konsuls Aionguma Baldaraise, der die Randbezirke der Milchstraße kontrolliert. Der Konsul ist nicht zugegen und daher muss sich sein Adjutant Ujud Dremurai mit den Gesandten der USO auseinandersetzen, die ein Schiff der Cairaner gerettet haben. Dremurai hat den Markgraf und ein paar Begleiter auf die Oberfläche Hovcais eingeladen. Er will so viel wie möglich über die Besucher erfahren und lässt sie überwachen. Im Gegenzug wollen auch die vier USO-Agenten die Cairaner ausspionieren. Dazu ist der Hasproner Iom Tashtelu-Tempu mit dabei. Der Positronikspezialist soll Daten beschaffen. Neben Monkey in der Maske des Markgraf gehören noch die Spezialisten Daan Gudati und Bela Hogam dem Team an.

Monkey bietet den Cairanern eine Partnerschaft an. Bis zur Rückkehr des Konsuls, der dies entscheiden wird, sind die USO-Agenten in einem Hotel untergebracht. Monkey narrt mit einem Trick die Cairaner und sieht sich auf den Planeten um. Er will Mitglieder des Volkes belauschen, um mehr über die Cairaner zu erfahren. Dabei schnappt der Oxtorner auch den Begriff Thesanit auf und bekommt einen Hinweis auf das Panarchiv, den cairanischen Geheimdienst, der im Sandmeer eine Einrichtung unterhält. Dem will der USO-Chef einen Beuch abstatten.

Besagtes cairanisches Panarchiv fühlt inzwischen den anderen Spezialisten auf den Zahn, die sich in positronischen Netze Hovcais gehackt haben. Und auch Monkeys Vorstoß in die Sandwüste bleibt nicht unentdeckt. Auf Hovcai beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel der Geheimdienste.

Rezension  

Ihr wisst, dass wir wissen, von euch ausspioniert zu werden. Und wir wissen, dass ihr wisst, dass wir das Gleiche tun. Also bekommt ihr Daten, von denen wir wissen, dass ihr wisst, dass sie gefälscht sind. Aber wir wollen sehen, welche Daten ihr selektiert, um daraus Rückschlüsse zu ziehen, für was ihr euch interessiert. Und ihr wisst das und tarnt euer Interesse, damit wir nicht zu viel wissen. So oder so ähnlich lässt sich das flotte und kurzweilige Geschehen im Roman zusammenfassen. Und, kaum zu glauben, diese Handlungen sollen den Beginn einer Partnerschaft markieren!

Auch wenn ganz am Anfang der Geschichte Autor Kai Hirdt seinen Protagonisten Monkey die Überwachungseinrichtungen des Shuttles zerstören lässt, um auf das bekannte „Wissen sie, dass wir wissen, dass sie wissen“-Spiel zu verzichten, behandelt der dann folgende Roman genau dieses Szenario. Kai Hirdt lässt die Agenten zweier Geheimdienste in einem Schlagabtausch gegeneinander antreten. Und schildert das Geschehen aus beiden Blickwinkeln. Der Leser ist in diesem Roman ausnahmsweise mal über alle Schritte informiert. Und während alle Figuren jede erdenkliche List anwenden und der jeweilige Gegner jeden möglichen Winkelzug vorausdenken muss, fragt sich der Leser, wie der Autor das auflösen möchte.

Zweimal Rettung von Cairanern vor dem sicheren Tod! So blöde kann Konsul Aionguma Baldaraise gar nicht sein, um darauf reinzufallen. Aber hier endete auch die freizügige Sicht, die der Autor dem Leser gönnte. Die Gedanken und Überlegungen des Konsuls bleiben uns verborgen. Diese Partnerschaft, sollte der Auftrag auf Lepso erledigt werden, wird eine Beziehung von beiderseitigem Hintergehen. Wer am Ende die Nase vorn behält, muss sich zeigen.

Zwischen diesem flotten und auch vergnüglichen Geschehen platziert der Autor diverse Hinweise. Das geht über das „nächste Volk“ zu den Thesanit und zum Sternenrad der Cairaner. Der Leser hat hier einen Wissensvorsprung vor Monkey, dem die Geschichte des Galaxiengevierts noch nicht bekannt ist. Dafür nimmt der Autor den Leser wieder mit in die Vergangenheit und bringt Homer G. Adams ins Spiel. Auch hier zeigt der Autor viel Humor, wie der Hinweis auf das neulich stattgefundene Gespräch zweier Unsterblicher, das vor 45 Jahren stattfand, zeigte. Und ich meine auch einen anderen Adams in der Geschichte von Kai Hirdt entdeckt zu haben. Nämlich Douglas Adams in der Szene, als der Hasproner über die faustgroßen Quallen von Efthemalan-Sigma und deren Beitrag zum großen Ganzen philosophierte.

Mein Fazit: Eine sehr unterhaltsame Agentenstory mit einem überraschend emotionalen Monkey.


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