Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2986

Sonnenmord – von Leo Lukas – Handlung:
Während sich Menschen hin und wieder Psychologen bedienen, vertrauen sich Posbis Cycollogen an. So geht es auch einem schaffenden Künstler auf der Hundertsonnenwelt. Der Posbi, der so gerne Abenteurerparks kreiert, steckt in einer Schaffenskrise. Über die Jahre hat er sich immer mehr Subroutinen eingefangen, die ihn von seiner Berufung ablenken. Alle Versuche, sich selbst zu helfen, scheitern. Der Cycolloge, immerhin ein verdienter Plasmakommandant, schickt ihn in eine Region der Hundertsonnenwelt, in der sich gerade in letzter Zeit immer mehr Posbis zurückgezogen haben und dort Hilfe erfuhren.
Was der Posbi nicht wissen kann, die bewusste Region ist von Invasoren aus Sevcooris unterwandert. Die Fremden sind selbst Angehörige einer kybernetischen Zivilisation und beeinflussen die Plasmaanteile der Posbis der Umgebung mit Hilfe von Hypnosuggestion. Niemand kann das Schiff der Invasoren sehen.
Wegen des bevorstehenden Angriffs auf die Heimat der Posbis sind die GALBRAITH DEIGHTON VII und der Raumvater SOOZORD seit vier Wochen dorthin unterwegs. Die Fernortung zwingt die beiden Schiffe zu einem Zwischenstopp. Die Wracks vierer Schiffe werden entdeckt, von denen eines ein Notsignal ausstrahlt. Die Onryonen vermuten aufgrund verwirrender Ortungsergebnisse, dass die Schiffe vom Ort ihrer Gefährdung durch einen noch nicht näher erforschten Effekt in den Leerraum gelangt sind. Eines der Schiffe ist eine Space-Jet, die vor 219 Jahren zur LEIF ERIKSSON gehörte. Wie und weshalb das Schiff der ROMULUS-Klasse 300.000 Lichtjahre in den Leerraum gelangte, bleibt mysteriös. Eines der anderen Wracks ist ein Ringraumer der Zikkurer-Drills. Die beiden anderen Schiffe gehören unbekannten Zivilisationen an. Als die SOOZORD mit Perry Rhodan an Bord die seltsamen hyperphysikalischen Einflüsse um die Schiffswracks erkundet, wird ein temporaler Effekt gemessen, der den sofortigen Rückzug nötig macht. Die Wracks nehmen einen Raum ein, innerhalb dessen die Zeit langsamer läuft. Perry Rhodan verliert beinahe 8 Stunden. Der Kreuzer KARL PASCHER mit gemischter wissenschaftlicher Besatzung aus Onryonen und Terranern soll das Phänomen weiter untersuchen. Der Flug zur Hundertsonnenwelt geht weiter.
Dort eingetroffen stellt man erleichtert fest, dass die Thoogondu noch nicht eingetroffen sind. Perry Rhodan bleibt misstrauisch. Vielleicht sind die Posbis längst unterwandert? Ein Team soll sich auf der Hundertsonnenwelt umsehen. Die Wissenschaftlerin Orla Trant, die schon mal das Zentralplasma interviewen durfte, und Spartakus Galouye landen in Suntown. Dazu der Posbi Königssitz und der Swoon Erasteban Krolok. Zunächst können sie nichts feststellen. Dann werden sie auf den Kontinent K-Süd aufmerksam, wohin sich in jüngster Zeit sehr viele Posbis zu einer kreativen Auszeit zurückziehen. Dort angekommen, geraten die Team-Mitglieder unter dem hypnosuggestiven Einfluss der Fremden. Nur Königssitz, der seinen Plasmaanteil unterdrückt, sieht das Schiff der Fremden. Aus den Daten vermutet Perry Rhodan ein Schiff der Weißen Zeé aus Sevcooris. Zur gleichen Zeit erlischt plötzlich eine der 200 Atomsonnen. Später eine weitere. Als Mentalstabilisierter geht Rhodan in den Einsatz. Während das Team unter seiner Leitung in das Würfelschiff der Zeé eindringt, treffen Einheiten des Galaktikums und der LFG zur Unterstützung ein. Nicht zu spät, denn auch 2000 Einheiten der Thoogondu erscheinen und greifen an.
Es kommt zur Raumschlacht. Auf der Hundertsonnenwelt können Rhodan und seine Begleiter den Sonnenmord zunächst aufhalten. Eine Teileinheit der Zeé kann jedoch fliehen. Die Thoogondu steuern derweil eine ihrer riesigen Leerraumfähren in Richtung des Sitzes des Zentralplasmas. Auch dieses Vorhaben kann Anna Patoman mit der Flotte verhindern. Auch die Zeé in der Steuerzentrale der Atomsonnen können eliminiert werden. Nur einer der Würmer findet in einem Posbi einen neuen kybernetischen Wirtskörper. Dann trifft die HARL DEPHIN ein. Rhodan, der vermutet, dass Puoshoor den Angriff leitet, hat nun die Gegenspielerin vor Ort. Denn mit dem Flaggschiff der USO trifft auch Puorengir ein.

 

Rezension:
Insgesamt betrachtet erweist sich der Leo Lukas-Roman als kurzweilig. Anfangs sah es nicht danach aus. Dem sehr humorvollen Einstieg mit einem Posbi, der sich in einer Schaffenskrise befindet und daher einen Cycollogen aufsucht, garnierte der Autor mit zahlreichen Anspielungen auf menschliche Pendants in gleicher Lage. Dazu kam der Spott über soziale Medien. Nachdem Facebook und Co vom Österreicher ihr Fett abbekommen haben, führt Leo Lukas die Invasoren ein. Es dauerte ein wenig, bis ich die gegenläufige Entwicklung der Würmer mit ihren kybernetischen Implantaten verstanden hatte. Allerdings zog sich diese Handlungsebene für meinen Geschmack etwas zu lange hin.
Parallel dazu setzte der Autor mit der Entdeckung der Schiffswracks ein weiteres Rätsel. Zu diesem Zeitpunkt ist der Zyklus jedoch reich an noch ungelösten Fragestellungen. Die Aufklärung zu diesem bizarren Fall wird wahrscheinlich nicht vor Ende von Genesis erfolgen. So interessant dieser Einschub auch war, er wirkte etwas deplatziert, weil aufgesetzt. So stand es halt im Exposé und das merkte man sehr deutlich.
Wieder auf und bei der Hundertsonnenwelt fühlte sich der Autor wieder mehr in seinem Metier. Der Einsatz des bunt gemischten Teams, der Besuch auf der Welt der Posbis, der Empfang durch den Abgesandten der LFG und die Dialoge waren frisch und frech. Auch als Perry Rhodan dazu stieß, behielt der Autor die lässige, teils spöttische Schreibweise bei und integrierte den Unsterblichen in das Team so entspannt, geradezu salopp wie lange nicht mehr.
Dem lockeren Schreibstil ist es zu verdanken, dass man sich als Leser nicht allzu viele Gedanken um den Sinn der thoogondischen Mission und dem Abwehrverhalten der Galaktiker machte. Es läuft auf den seit lange erwarteten Showdown der beiden Thronfolger hinaus. Mit dem Titel Sonnenmord führte mich der Autor übrigens auf eine falsche Fährte. Zwar war mir schon seit längerem klar, dass es in diesem und dem nächsten Heft um die Hundertsonnenwelt gehen würde. Aber ich assoziierte damit auch den Angriff der Thoogondu vor Jahrzehntausenden, als sie Sonnen zerstörten, um ES mit den damit getöteten Völkern und deren gleichfalls manipulierten Bewusstseinen zu übernehmen.
Ob diese furchtbare Waffe noch eine Rolle spielen wird, bleibt abzuwarten. Der Roman indes bot gute Unterhaltung mit seinen skurrilen Figuren und den schnellen Abläufen in der zweiten Hälfte der Geschichte.

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