Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2974

Anschlag auf Wanderer – von Susan Schwartz – Handlung:
Ein kleines Schiff, die FLORENCE LAMAR, hat den TERRANOVA-Schirm passiert. Die Besatzung der THARSOON unter dem Kommando von Verunic Jamuna nimmt Kontakt auf. Aggregat Etain, mit der auch Anna Patoman schon Bekanntschaft gemacht hat, stellt klar, dass sie gekommen sind, um Wanderer zu sichern. Dann meldet sich Lotho Keraete, der ehemalige Bote von ES. Der Metallmann verweist auf zwei Invasionen, die der Thoogondu und die der Gemeni. Beide Völker könnten versuchen auf Wanderer zuzugreifen. Keraete lässt eine Inspektion seines Schiffes zu, die vom Sicherheitschef der THARSOON, Sybren Spira, geleitet wird.
Der Ertruser Spira bekommt mit der FLORENCE LAMAR ein sehr ungewöhnliches Schiff zu sehen. Äußerlich ein 60m-Kugelraumer mit abgeflachten unterem Pol, zeigt sich das Schiff innen größer. Das Aggregat Etain führt sie durch das Schiff, dessen Räume und Decks verwirrend gestaltet sind. Schnell wird klar, dass die Terraner nichts herausfinden werden. Exotisch sind auch andere Besatzungsmitglieder, die Muirden und die Lukaparn. Vor der Zentrale verlangt das Aggregat Etain eine Bezahlung für die Führung und entnimmt bei einem Kuss eine Gewebeprobe Spiras.
Keraete, der sie in der Zentrale begrüßt, nennt seine Besatzung seine schöne Familie. Die Unterhaltung ist kurz. Der Bote befürchtet einen Angriff der GOS’TUSSAN II auf Wanderer. Kommandantin Jamuna willigt schließlich ein, dass der Bote Bostich aufsucht. Sybren Spira begleitet ihn.
Derweil verdauen Atlan und Gucky die auf der GOS’TUSSAN II belauschten Eindrücke. Sie müssen etwas unternehmen, doch sie haben keinen echten Plan. Die beiden Unsterblichen werden Zeuge, wie Lotho Keraete mit der FLORENCE LAMAR in einen Hangar einfliegt. Zusammen mit seiner „schönen Familie“ begrüßt der Bote Bostich. Die Muirden verhängen einen Anti-Paraschleier und blockieren Guckys Fähigkeiten. Tamareil ist der Meinung, dass der Tross Keraetes ein Kollektivbewusstsein hat. In der Zentrale können sie dennoch die Gespräche belauschen. Hatte Atlan zunächst die Hoffnung, dass der Bote gegen Bostich sein würde, wird schnell deutlich, dass Keraete auf einem Rachefeldzug ist. Mit seiner überlegenen Technik will er das Teslym-Geschoss so modifizieren, dass es den Schwarzschild um Wanderer durchdringen kann.
Die Modifikation findet statt. Auch Bostich gibt als Bezahlung eine Gewebeprobe an das Aggregat Etain. Die Besucher der FLORENCE LAMAR ziehen sich bis zum Abschuss des Teslym-Geschosses auf ihr Schiff zurück und Atlan und Gucky statten dem Boten einen Überraschungsbesuch ab. Keraete ist kaum beeindruckt. Er hat mit ES abgeschlossen und hadert mit seinem Schicksal, das ihm von der Superintelligenz aufgezwungen wurde, während seine damaligen Weggefährten sterben mussten. Gegen die Bitterkeit, die Keraete empfindet, können der Arkonide und der Ilt nichts ausrichten. Überraschend ist Lothos Aussage zu Adam. Er hat mit ihm im Langsamen Haus der Stadt Aures zusammengewohnt. Inzwischen setzt sich die GOS’TUSSAN II in Richtung Wanderer in Bewegung und Keraete lässt seine Besucher ziehen. Gucky kann noch Sybren Spira mitnehmen, der vom Boten an Bord eingesperrt war.
Auf der THARSOON gibt Verunic Jamuna den Befehl an die Flotte, Bostichs Schiff aufzuhalten. Lange Zeit sieht es nach einem Patt aus, dann kann die GOS’TUSSAN II die Umklammerung durchbrechen und sich Wanderer nähern. Die terranische Flotte gibt die Zurückhaltung auf und greift Bostich an. Das Teslym-Geschoss wird abgefeuert und die GOS’TUSSAN II zum Wrack geschossen. Die Waffe explodiert über dem Boden der Kunstwelt und die Schockwelle verhindert eine Aufklärung dessen, was genau geschieht. Bostich wird von Muirden von Bord teleportiert. Und auch Atlan, Spira und Gucky verlassen die GOS’TUSSAN II.
 
Rezension:
Die Einleitung in die Geschichte, eine Wiederholung der letzten Ereignisse des Vorgängerromans, wirkte sehr statisch, um nicht zu sagen gequält. Eher wie eine Dokumentation statt einer spannenden Erzählung. Das Verhalten der beiden Führungsoffiziere an Bord der THARSOON ist merkwürdig. Die Autorin lässt durchblicken, dass der Sicherheitschef durchaus seine eigene Meinung hat. Andererseits bleibt unklar, inwieweit sich die Kommandantin ihr Handeln von der Regierung in Terrania hat bestätigen lassen.
Allgemein folgen Statements jener Art, die auch die letzten Romane füllten. Der Techno-Mahdi wird trotz seiner Handlungen nicht gegeißelt. Beruhigungspillen werden ausgegeben derart, dass die Flotte alles im Griff hat. Sie tut halt bloß nichts. Man setzt auf die Zellaktivatorträger, von denen sich einige im Solsystem aufhalten sollen.
Natürlich sind für mich als Leser die Unsterblichen die Haupthandlungsträger. Über Bull, Adams, Atlan, Gucky und Co wird das Geschehen vorangetrieben und im Idealfall sogar beeinflusst. Nichtsdestotrotz bildet die Solare Menschheit einmal mehr nur ein äußerst schwaches Konstrukt. Es ist schon beinahe zum Fremdschämen, wie hilflos sich die Menschen im Solsystem präsentieren
Mit den Beschreibungen der schönen Familie und den Begebenheiten an Bord der FLORENCE LAMAR wird die Geschichte von Susan Schwartz herrlich skurril vorangetrieben. Auch die Gedankenwelt Atlans kann die Autorin gut einfangen. Durch das Auftreten des Boten im Solsystem sind verschiedene Optionen für dessen Handeln denkbar und die Autorin lässt sie von Atlan geschickt analysieren. Am Ende streben die Ereignisse einem Höhepunkt entgegen. Mal sehen, wie es weitergeht.

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