Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2963

Der Münchhausen-Roboter – von Kai Hirdt – Handlung:
Atlan und Fitz Klem sind von Strymer getäuscht worden. Der Haodh hat das Amulett Klems gestohlen und sich davon gemacht. Und nun ist ihnen auch noch ein Jäger auf die Spur gekommen. Es ist Shapandh, mit dem sie bereits im Konglomerat Bekanntschaft gemacht hatten. In dem merkwürdigen Kontinuum scheint eine Flucht unmöglich. Zu allem Überfluss werden Atlan, Fitz und Kychar auch noch von einer riesigen Kreatur bedroht. Hilfe kommt unerwartet durch den Ghatu. Wie sich herausstellt, war der Jäger in seinem Trutzkleid auf der Jagd nach Strymer und gar nicht hinter Atlan her. Man hilft sich gegenseitig. Strymer wird gefunden und erhält die Strafe, die der Bhal ausgesprochen hat. Der Ghatu tötet ihn und Klem bekommt sein Amulett zurück. Für den Rückweg ins Konglomerat opfert sich Shapandh, der das Fernkleid des toten Strymer anlegt. Der Wechsel des Kleides bringt sie näher ans Konglomerat. Der Paslaimone Mollikord in Begleitung von Madoyar bringt sie zurück. Und dank Atlans Zellaktivator kann Shapandh zurück in sein Trutzkleid wechseln und wird genesen. Leider aber hat er inzwischen einen neuen Auftrag erhalten. Er soll den Dieb eines Kommandokleides fangen. Atlan!
Mollikord bringt Atlan, Klem und die beiden Tonzer ins Paslaim. Dort angekommen, sieht sich die Gruppe einer aufgebrachten Menge gegenüber. Die Tonzer sind dort nicht gerne gesehen, weil sie als Verbündete der Gemen gelten. Ein Roboter in weiblicher Gestalt namens Tamareil beruhigt die Situation. Der skurrile Tamareil gibt Atlan Rätsel auf, denn er/sie lügt in einer Tour. Interessant ist seine Herkunft. Tamareil gibt vor aus Gruelfin, eine Hegnerin und ein Pedotransferer zu sein. Im Quartier der Robotdame erfährt Atlan ein wenig über die Geschichte des Konglomerats. Die Paslaimonen reisten zur Zeit der Hyperimpedanzerhöhung durch den Dakkarraum und strandeten dort. Dort wurden sie nach einem unbekannten Zeitraum von dem Gemeni aus dem Tiefschlaf geholt. Aus den Raumschiffen wurde das Konglomerat gebaut. Im Zentrum hausen die Gemeni und niemand weiß, was sie dort treiben. Atlan würde zu gerne in die Zitadelle der Gemeni vordringen.
Die Gemeni starten einen Angriff auf das Paslaim. Das führt dazu, dass Atlan und seine Begleiter sich vor dem Rat verantworten müssen. Die einen wollen die Auslieferung an die Gemeni erreichen, die anderen gegen die Gemeni vorgehen. Atlan kann vor dem Rat mit seinem Wissen punkten. Er selbst will unbedingt herausfinden, warum GESHOD so handelt und ob es eine positive SI ist, die einen Plan von ES folgt. Tamareil beeinflusst die Abstimmung und Atlan und seine Gefährten bleiben zunächst unbehelligt. Über einen Geheimgang wollen sie zum Bereich der Gemeni vorstoßen. Eine Gruppe Paslaimonen schließt sich sehr zum Unwillen Atlans an. Wieder greift Tamareil ein, der alle Paslaimonen paralysiert. Im Reich der Gemeni kann Atlan einen detaillierten Plan des Konglomerats erbeuten. Da taucht Shapandh auf. Tamareil zeigt nun, dass sie tatsächlich ihr Bewusstsein vom Körper trennen kann und übernimmt kurzzeitig den Ghatu. Wieder kann die Gruppe entkommen. Der Plan geht verloren aber dank der Aufzeichnungen des Roboters und Atlans fortgrafischen Gedächtnisses kann der Plan rekonstruiert werden.
Ein Shod-Teleskop erregt Atlans Aufmerksamkeit. Damit beobachten die Gemeni Treibgut. Shod-Teleskop 37 beobachtet eine Zwerggalaxis. Atlan kennt sie unter dem Namen Cetus. Sie ist 2,46 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt. Atlan hat ein Ziel. Und wird erneut angetrieben, denn wieder nähert sich der Jäger Shapandh.
 
Rezension:
Schöner Übergang vom Roman der Vorwoche, der ebenfalls von Kai Hirdt geschrieben wurde. Denn der Autor setzt ohne Bruch die Geschichte fort. Und hat einige unerwartete Wendungen eingebaut. Die erste gleich zu Anfang, als sich der Ghatu als unerwarteter Verbündeter zeigt. Die im Dakkarraum Gestrandeten helfen sich gegenseitig und diese Unterstützung wirkt auf alle Begegnungen mit dem Jäger fort. Damit bekommt diese Jagd eine andere Qualität als Atlans erstes Aufeinandertreffen mit dem Ghatu Vhor.
Im Roman der Vorwoche vermisste ich ein wenig Überlegungen der Figuren zu dem Kontinuum, in dem sie sich bewegen. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Medium mit ein paar (Pseudo)wissenschaftlichen Betrachtungen hätte es schon sein dürfen. Es mutet ein wenig seltsam an, wenn die Zone zwischen 5D-Raum und 6D-Raum plötzlich zum Schrottplatz der unmöglichsten Dinge mutiert.
Die Seitenwechselnden Verbündeten bei Atlans Weg durchs Konglomerat bekommen mit Mollikord ein weiteres Mitglied. Und auch auf Banailid vom Rat kann sich Atlan nicht lange verlassen. Von vornherein als undurchsichtig angelegt zeigt sich Tamareil. Der Lügenroboter macht viel Laune in der Geschichte. Seine Herkunft, genauer gesagt, die Herkunft des Bewusstseins, das den Robotkörper beseelt, dürfte aber wohl keine bedeutende Rolle spielen im weiteren Verlauf des Zyklus.
Die Geschichte lebt von den Figuren und dem seltsamen Ambiente. Außerdem pflegt Kai Hirdt in vielen Szenen einen Stil, der mir besonders zusagt. Atlans Handeln ist pragmatisch und die Situationen werden häufig lakonisch analysiert, bzw. kommentiert. Atlan zeigt sich auch intrigant. Er spielt eben seine ganze Erfahrung aus. Eine Hauptfigur wie der Arkonide, die alle Mittel einsetzt, die notwendig sind, tut dem Zyklus gut.
 

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