Ansichten zu Perry Rhodan Olymp Heft 8

Die Herren von Adarem – von Dietmar Schmidt

Es ist der 12. Mai 1550 NGZ. Auf Adarem ist Perry Rhodan von seinen Mitgefangenen getrennt worden. Der Unsterbliche wird in einen Bereich geführt, der sich deutlich vom Gefangenenkomplex unterscheidet. Aufschriften in tefrodischer Sprache verraten schnell, dass Rhodan in einem riesigen Forschungskomplex gelandet ist. Im Verwaltungsbereich wird er vom Direktor der Einrichtung empfangen. Adan Nibota zeigt sich jovial. Schon nach kurzer Zeit gibt er offen zu, dass er weiß, Perry Rhodan vor sich zu haben. Und er erklärt Rhodan auch, was man mit ihm vorhabe. Vetris-Molaud ist ein Zellaktivatorträger und die Wissenschaftler der Forschungsanlage interessieren sich brennend dafür, welche Einflüsse der Zellaktivator bekämpfen kann und bei welchen Einflussfaktoren das Gerät versagt. An Perry Rhodan sollen Experimente gemacht werden.

Derweil sind Ypheris Bogyr und Mahé Elesa noch immer im Gefängnistrakt. Ypheris Bogyr will zum Direktor. Er will ihn erpressen, damit er, Perry Rhodan und Mahé Elesa fliehen können. Wie er den Direktor unter Druck setzen kann, weiß er noch nicht. Er hofft, dass ihm etwas einfällt, wenn es soweit ist. Doch zunächst müssen die beiden Gefangenen erstmal überhaupt zum Direktor kommen. Mahé Elesa kennt ein geheimes Gangsystem, das von Wärtern benutzt wird, um unbemerkt an neuralgische Stellen des Gefangenentrakts zu gelangen. Sie kann Zugang dazu verschaffen. Auf dem Weg zu dem Geheimsystem gibt es Gelegenheit, dass Bogyr etwas von sich erzählt. Er war Prospektor und mit einer Crew auf der Suche nach Hyperkristallen. Dabei gerieten sie ein ums andere Mal in Gefahr.

Auf ihrem Weg geraten Bogyr und Elesa in Sektionen, die von Ebaryn abgehört werden können. Und Ebaryn hatten sie ausgetrickst. Der Tefroder, der sich verbirgt, will sich sicherlich rächen. Ein, zweimal können sie Ebaryn erneut täuschen, aber als sie schon fast im geheimen Gangsystem sind, schickt Ebaryn seine Schläger. Wieder kann Elesa sie retten. Und Ypheris Bogyr vermutet, dass Ebaryn sich selbst auch im geheimen Gangsystem verbirgt. Sie treffen ein Abkommen. Keiner verrät den anderen. Die beiden dringen in das Büro von Kostin Shalaufdag ein. Elesa lenkt den Direktor ab und mit einem Trick gelangt Bogyr an eine Waffe. Außerdem kann er das Funknetz blockieren. Shalaufdag hat panische Angst vor ihr. Gemeint ist Onara Gholad. Bogyr und Elesa haben leichtes Spiel. Sie wollen ein Schiff.

Perry Rhodan muss sich unethischen Tests stellen. In einem Labor, Stinkerraum genannt, wird er mit unterschiedlichen chemischen Substanzen in Kontakt gebracht. Von Mal zu Mal wird die Aggressivität der Stoffe auf Rhodans Haut gesteigert. Kadur, ein Rofter, ist derjenige, der die Experimente durchführt. Rhodan sieht Chancen, mit Kadur ins Gespräch zu kommen, denn Rofter gelten in der tefrodischen Gesellschaft als Außenseiter. Rhodan lernt andere Probanden kennen. Bevor die Experimente für ihn gefährlich werden, muss er fliehen. Kadur, der nicht weiß, dass sein Versuchskaninchen berühmt und ein Zellaktivatorträger ist, erstaunen Rhodans Heilungsprozesse. Er ändert eigenmächtig den Versuchsplan und bekommt Ärger mit seiner Vorgesetzten. Ihm unterlaufen Fehler. Bei einem dieser Fehler kann Rhodan unbemerkt an einem Terminal einen Störfall-Alarm auslösen. Im allgemeinen Chaos und mit Hilfe anderer Probanden kann sich Rhodan verstecken.

Auf der SHEONA hat Onara Gholad die Kontrolle über sich verloren und unter den Augen ihres Vaters etliche Tobsuchtsanfälle gehabt. Kurz zuvor musste sie entdecken, dass ihre Geisel, der Kaiser von Olymp, spurlos verschwunden ist. Er sollte die Beitrittspapiere an ihrer Seite live unterzeichnen und zurücktreten, damit sie Tamrätin werden kann. Die Aufzeichnungen zeigen, dass Gucky trotz HÜ-Schirm ins Schiff teleportieren konnte. Sie vermutet eine unbekannte Parafähigkeit und lässt den Paratronschirm des Schiffes aktivieren. Ihr Vater schickt ihr Vollmachten, die es ihr Erlauben, den Vertrag mit Olymp gegenzuzeichnen, so dass der Vertrag sofort wirksam wird. Die Unterschrift eines Diplomaten muss dann nachgereicht werden. Und sie muss des Kaisers habhaft werden. Sie lässt Adarem über Funk rufen. Doch der Planet meldet sich nicht.

Rhodan ist das Glück zunächst hold. Kaum wagt er sich aus seinem Versteck, kommt ihm der Institutsleiter mit zwei Wachen entgegen. Rhodan kann die drei ausschalten und mit den Codes von Nibota einen Terminal aktivieren. Er erhält Infos darüber, dass in der Anlage nach neuen Mutanten geforscht wird. Er speichert wichtige Daten auf einem Kristall. Doch seine Flucht ist kurz darauf zu Ende. Wärter paralysieren ihn.

Rezension

Wie auch schon die anderen Olymp-Romane spielt auch der 8. Band an den bekannten Handlungsorten. Dietmar Schmidt steigt mit Perry Rhodan in die Geschichte ein, der von seinen Mitgefangenen getrennt wurde. Das Kapitel lieferte eine Bestandsaufnahme von Rhodans Situation. Weiterhin wurde grob das bisherige Geschehen der Miniserie rekapituliert. Der Autor vernachlässigt bei seinem Beginn eine wichtige Regel der Unterhaltungsliteratur. Der Einstieg muss den Leser neugierig machen. Tat es hier leider nicht.

Mit Ypheris Bogyr und Mahé Elesa geht es weiter. Und auch hier konnte mich das Geschehen zu keiner Zeit beeindrucken. Völlig unklar blieb das Motiv von Ypheris Bogyr. Er will den Direktor erpressen. Schön und gut. Alleine das wie will er entscheiden, wenn er vor Ort ist. Dort fällt den beiden alles in den Schoß. Und auch der Weg dorthin war unspektakulär. Es werden alle Figuren eingebracht, die wir schon aus früheren Romanen kennen. Neues wird der Geschichte nicht hinzugefügt. Die zwei, drei Anekdoten aus seinem Leben, die Bogyr von sich gibt, sind derart belanglos, dass ich sie schon vergessen hatte, als ich umblätterte. Die Lebensgeschichte von Mahé Elesa im fünften Band war zumindest halbwegs mit der Shoziden-Box verknüpft und ihre Geschichte so gestaltet, dass die Figur mehr Tiefe erhielt. Dagegen waren die Ausflüge in Bogyrs Vergangenheit völlig überflüssig. Seine Geschichten erzählten nichts über ihn. Aber auch wirklich gar nichts.

Der Roman tritt auf der Stelle. Die Geschichte bewegt sich nicht. Ebenso wenig bewegt sich die Serie. Boten bislang zumindest die Figuren einen Unterhaltungswert, sind interessante neue Charaktere und deren Handeln in diesem Band auch nicht zugegen. So anteillos, wie Rhodan die Experimente über sich ergehen ließ, so anteillos gaben sich die Figuren und riefen zu keiner Zeit eine Emotion bei mir, dem Leser, hervor.

Die Geschichte und die Serie befinden sich in einem Dornröschenschlaf. Und ein Prinz, der sie wachküsst, ist nicht in Sicht.


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