Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2929

Welt der Pilze – von Michelle Stern – Handlung:
Im Spross KYLLDIN bekommt der tefrodische Multimutant Assan-Assoul endlich die erhoffte Unterstützung. Mehrere Mutanten sind eingetroffen. Sie bilden einen mentalen Block, der Assan-Assoul hilft, die Prozesse an Bord des riesigen Schiffes zu stören.
Auf dem Planeten Sumurdh hat sich die Lage der von Bord getriebenen Besucher dramatisch verschlechtert. Reginald Bull ist den drei durch Unurden Verschleppten gefolgt. Der Arkonide Essanyan da Tabernal, das Mehandormädchen Saphira und Toio Zindher sinken in den Planeten ein und nähern sich dem Mutterpilz. Gerade rechtzeitig kann der Unsterbliche seine Frau und die anderen befreien und zurück zur Höhle bringen. Toio ist nicht die einzige, die mit Pilzsporen befallen ist. Auch andere zeigen Symptome. Kylldin scheint die einzige zu sein, die etwas gegen die Pilzhyphen tun kann. Zwar hat sich die RIBALD CORELLO bei Bull per Funk gemeldet, doch der Unsterbliche will nach wie vor nicht das Schiff zur Rettung einsetzen. Stattdessen wendet sich der Terraner an Vetris-Molaud und bittet ihn um Bergung und medizinische Versorgung.
Die Tefroder schicken Plattformen und Soldaten. Der Mutterpilz attackiert die Bergungsaktion und kann nur mit Mühe zurückgedrängt werden. Auf dem Flug zum Spross zeigt sich, dass auch Tefroder von den Pilzsporen befallen sind. Auch sie werden vom Mutterpilz mental beeinflusst. Die Befallenen können jedoch rechtzeitig ausgeschaltet werden und alle gelangen an Bord. Die Mediker im Umfeld des tefrodischen Herrschers können die Befallenen von den Pilzsporen befreien. Auch Toio Zindher ist der Beeinflussung entronnen. Auf der RIBALD CORELLO ist Kommandant Duyyun Veyt entschlossen, doch etwas zu tun. Er lässt einen allgemeinen Notruf absetzen, der besagt, dass Arkoniden auf Sumurdh in Gefahr sind.
Vetris-Molaud lädt Bull und Zindher ein, der finalen Schlacht zwischen Assan-Assoul und dem Spross beizuwohnen. Ansonsten ist der Tamaron wenig aussagefreudig. Zu Bulls Fragen nach seinen Motiven gibt er keine Antworten. Aber auch Bull gibt nichts von den Erkenntnissen preis, die die Terraner über die Gemeni und den Sprossen herausgefunden haben. Toio spürt, dass der Spross im Sterben liegt. Eine Frage stellt sich auch noch. Wo ist der ehemalige Imperator geblieben? Bostich wurde seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen. Zindher begibt sich auf die Suche nach dem Zellaktivatorträger. Dabei findet sie heraus, dass der Mutterpilz das Schiff heilt. KYLLDIN wird im Kampf gegen den Mutanten von den Pilzen unterstützt. Der Spross ist also nicht zufällig nach Sumurdh teleportiert.
Auf dem Weg durch den Spross werden die Tefroder und ihre Begleiter von den Unurden ein ums andere Mal angegriffen. Toio sucht und findet Bereiche, in denen sie Schutz finden. Aber nicht für lange. Erneut greifen die Laufvögel an. Doch dann erscheint überraschend Bostich. Der Arkonide zeigt sich ungetarnt und ist einem Haluter immer ähnlicher. Mit Vehemenz stürzt sich Bostich auf die Unurden und tötet sie. Mit seiner Hilfe kann der Tross um Vetris-Molaud zur Psi-Quelle vorstoßen, wo Assan-Assoul das letzte Gefecht führt. Als die Vitaltelepathin dort eintrifft, greift der Multimutant auch auf ihre Kraft zu. Diese letzte Energie reicht aus, um den Spross zu töten. Bostich erkennt die Gefahr und flieht. Und auch die anderen begreifen schnell. Der Spross löst sich förmlich auf. Wände und Decken verschwinden. Toio Zindher und Reginald Bull fliehen zur Space-Jet. Auch Mehandor und Arkoniden sammeln sich dort und als Kylldin den Spross dazu bringen kann, die Jet freizugeben, fliegen sie ins All. Per Transmitter fliehen sie gerade rechtzeitig auf die RIBALD CORELLO. Hinter ihnen löst sich das Gemeni-Schiff auf. Eine gewaltige Explosion reißt einen riesigen Krater in den Planeten. Alle werden für kurze Zeit bewusstlos.
Nachdem alle wieder auf den Beinen sind, wird das Geschehen bilanziert. Der Spross ist weg, als hätte es ihn nie gegeben. Ob Vetris-Molaud noch ein Physiotron ergattern konnte, bleibt unklar. Bull ist allerdings der Meinung, dass alle Geräte, auch jenes, das sie kurz zuvor bei ihrem Ausflug auf den Planeten, mitnahmen, wieder in der Halle KYLLDINS standen, als der Untergang eingeleitet wurde. Bostichs Verbleib ist ebenfalls unklar. Vielleicht gelangte er mit Vetris-Molaud auf die VOHRATA. Die Terraner konnten einen kurzen Impuls des Sprosses aufzeichnen, der möglicherweise den Weg zum geheimen Dakkardepot der Gemeni weist.

 

Rezension:
Mit „Welt der Pilze“ markiert Michelle Stern das einstweilige Ende der Romane um die biologischen Raumschiffe der Gemeni. Zuletzt sechs Romane in Folge, nur unterbrochen durch den Tryzom-Mann. Es waren gute, unterhaltsame Romane. Letzte Woche schrieb ich, dass alles einem Höhepunkt entgegenstrebt. Nun, ein Knalleffekt war es in der Tat. Mit einer Explosion verabschiedet sich der Spross KYLLDIN.
Aber von einem Höhepunkt kann man dennoch nicht sprechen. Es war ein unruhiger Roman, bei dem man sich nur wenig in die Figuren versetzen konnte. Kylldin war ebenso wenig dazu geeignet, wie Arbtor, halb Mann, halb Kind. Vetris-Molaud wird nur wenig in Szene gesetzt und Bostich kaum. Dann vielleicht Toio Zindher? Zu der Darstellung dieser Figur, die im Vorgängerroman die eine oder andere Szene dominierte, kann die Autorin nichts Neues hinzufügen. Die Darstellungen, mit denen Michelle Stern die Fähigkeiten Zindhers für die Leser erschließt, folgten nun schon mehrere Romane in Folge dem gleichen Aufbau. Faszination stellte sich durch diese Wiederholungen nicht ein. Eher Langeweile.
Mit Reginald Bull konnte ich zunächst mehr anfangen. Der Unsterbliche machte sich an die Rettung der drei Verschleppten. Diese Sequenz war gelungen. Danach zerfaserten auch die Handlungen dieser Figur. Das begann eigentlich schon im Roman der Vorwoche, als das Thema Rettung durch die RIBALD CORELLO angeschnitten wurde. Das Schiff kann durch die Tefroder, wie mehrmals erwähnt, nicht geortet werden. Trotz Lebensgefahr für sich und andere, darunter Kinder, kann sich Bull nicht zu einem Funkruf aufraffen. Nun wird er angefunkt. Auch hier zögert er die Hilfe hinaus. Dann doch wieder zurück zu Vetris-Molaud. Das war mir zu konfus.
Das ungeordnete Bild wurde durch die schnellen Wechsel zwischen Figuren, Mutterpilz und anderen Geschehnissen noch verstärkt. Geradezu höhnisch wirkt der Beginn einer weiteren Szene, mit der ein Kapitel auf der zur Untätigkeit verdammten RIBALD CORELLO eingeleitet wird. Der Absatz beginnt mit den Worten: „Es ging ohne Zweifel etwas vor auf dem Spross KYLLDIN“! Was dramatisch klingen soll, geriet so zur Lachnummer. Teilweise hatten die Szenen weniger als die Hälfte einer Romanseite, bevor zu einer anderen Szene gesprungen wurde. Schnelle Wechsel können actionlastige Geschichten betonen. Hier wurde nur die Unübersichtlichkeit gefördert. Einmal verwechselt die Autorin Vetris-Molaud mit Bostich. In anderen Romanen würde ich über einen solch kleinen Fehler hinweglesen. Aber hier zeigt das ebenfalls, dass die Autorin im Chaos an Bord KYLLDINS mal den roten Faden verloren hatte.
Die im Roman angesprochene Verbindung zwischen dem Spross und den Pilzen, die ihm Heilung bringen und derentwegen KYLLDIN nach Sumurdh teleportiert ist, passt auch nicht so ganz. Assan-Assoul hat den Spross erst über dem Planeten angegriffen. Der Spross ist aber schon vorher dorthin teleportiert.
Insgesamt fehlt dem Zyklus beim jetzigen Stand und nach der Lektüre dieses Romans so etwas wie ein Meilenstein. So viele Geschichten, die mit interessanten Figuren aufwarten konnten. Aber die Begeisterung schwindet etwas bei mir. Natürlich ist mit dem Ende KYLLDINS das Thema Gemeni noch nicht zu Ende. Aber etwas mehr Mut, nach so vielen Romanen doch mal etwas über die Motive der Fremden aufzudecken, hätte der Geschichte gut getan. Und auch dem Zyklus.

 


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