Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2925

Der Tryzom-Mann – von Michael Marcus Thurner – Handlung:
Nach dem Verlassen der Kunstwelt Wanderer steuert die NEÈFOR mit dem Dolan JASON an Bord das Madurantsystem und dem Planeten Thoo in der Canis-Major-Galaxie an. Der Flug gibt Opiter Quint die Gelegenheit mehr über Zau, den merkwürdigen Begleiter der USO-Agentin Mahnaz Wynter, zu erfahren. Zau vermittelt seine Geschichte auf sehr ungewöhnliche Weise. Opiter Quint ist „dabei“, als er Einzelheiten erfährt.
Die Geschichte nimmt ihren Anfang auf dem Planeten Lotron. Takerer haben auf dem Planeten ein genetisches Programm am Laufen. Unternehmen Tranat-System beschäftigt zahlreiche Takerer, darunter auch Numun und seine Frau Tavvu. Die Regeln sind hart. Die beiden können keine Kinder bekommen und werden auch vom genetischen Aufzuchtprogramm ausgeschlossen. In dieser Situation wendet sich der Genetiker Guvratosch an Numun und Tavvu. Er verspricht ihnen Kinder. Da das illegal ist, müssen alle mit Verfolgung durch den Geheimdienst Golamo rechnen. Laroschol, ein Agent der Golamo, ist Guvratosch schon lange auf den Fersen.
Numun und Tavvu kündigen ihre Arbeit und sind fortan von Guvratosch und dessen finanziellen Möglichkeiten abhängig. Der Wissenschaftler will eineiige Drillinge mit besonderen Fähigkeiten schaffen. Dazu setzt er auch Gen-Sequenzen einheimischer Spezies von Lotron ein. Die Drillinge sollen später zweigleisig denken können und Pedotransferer werden. Die Drillinge Anme, Mota und Zau werden geboren und Gen-Vater Guvratosch erforscht vom Tag ihrer Geburt an ihre Fähigkeiten. Er ist sehr ungeduldig und hat Angst davor, dass ihm die wissenschaftliche Anerkennung nicht mehr zu Lebzeiten zuteilwird, weil er bereits sehr alt ist. Numun ist sehr stolz auf seine Kinder und schützt sie vor dem Wissenschaftler, wo er nur kann. Vor Tavvu braucht Guvratosch keine Angst haben. Er hat sie heimlich Tablettenabhängig gemacht.
Als die Drillinge drei Jahre alt sind, zeigen sich die ersten Auswirkungen von Guvratoschs genetischen Eingriffen. Die Drillinge sind geistig überdurchschnittlich entwickelt. Anme ist ein Gedankentänzer und Mota entwickelt sich zu einem Pedotransferer. Und Zau kann beides, jedoch in geringerem Umfang. Doch plötzlich steht die Golamo vor der Tür und sie müssen fliehen. Guvratosch packt die Kinder in einen Gleiter und lässt die Eltern zurück, die von Laroschol getötet werden. Auf Porten, den vierten Planeten des Systems setzt Guvratosch seine Forschungen fort. Zau wird zunehmend rebellischer und die Drillinge widersetzen sich immer häufiger ihrem Gen-Vater. Widerwillig, und um die Drillinge zu besänftigen, nimmt er die Takererin Macinda zur Frau, die einen guten Einfluss auf die Kinder hat.
Zaus Fähigkeiten sind schwach. Er kann nur für zwei Minuten einen anderen Geist übernehmen. Sein Körper bleibt dabei stabil und wird nicht zu einer gallertartigen Masse, wie bei anderen Pedotransferern. Nur seine Körperkonturen verwischen. Macinda bringt Guvratosch dazu, die Kinder eine Zeitlang sich selbst zu überlassen. Er beschäftigt sich mit der Intelligenz-Steigerung der Lotron-Baumtänzer und verkauft die Züchtungen, die Gattrasch, um damit Geld zu verdienen. Guvratosch wird älter und arbeitet an einem Geheimplan. Dem Projekt Ruutosch. Wieder ist ihnen die Golamo auf die Spur gekommen. Macinda und Mota werden entführt und begehen in Gefangenschaft Selbstmord. Guvratosch, Anme und Zau siedeln auf dem Planeten Ceinnon.
Die Drillinge erfahren dunkle Details aus Guvratoschs Leben. Dennoch leben sie einige Jahre in Sicherheit, als erneut der Geheimdienst ihr Zuhause angreift. Guvratosch bleibt auf Ceinnon und opfert sich für Anme und Zau, die mit dem Raumschiff RUUTOSCH entkommen. Guvratosch gibt ihnen eine Botschaft mit. Er entschuldigt sich für seine Versäumnisse und bittet um Verzeihung, so wie er Zau verzeiht. Er schickt die RUUTOSCH auf einen Dilatationsflug 200.000 Jahre in die Zukunft. Dort sollen sie nach Ceinnon fliegen, der dann wahrscheinlich ein wichtiger Planet des takerischen Reiches ist. Die Gattrasch sind so konditioniert, dass sie Anme und Zau als Götter anerkennen werden.
Es kommt anders. 1533 NGZ endet der Flug und die Galactic Guardians bringen das Schiff auf. Anme opfert sich für seinen Bruder, der nach Lepso verkauft wird. Er ist der einzige Überlebende der Drillinge. Der Tryzom-Mann. Auf Lepso trifft er die USO-Agentin Mahnaz Wynter, die gegen ein Konsortium ermittelt. Nach einigen Umwegen gelangen beide zur USO und Monkey befördert Zau zum Agenten. Am Ende der Geschichte wird auch für Opiter Quint deutlich, von wo Zau stammt. Lotron ist der takerische Name für Terra!
Ein Detail seiner Geschichte hat Zau nicht verraten. Er war es, der die Golamo nach Ceinnon geholt hat. Er war zornig gewesen. Guvratosch hat seine leiblichen Eltern in Stich gelassen und hat Macinda und Mota auf dem Gewissen. Und doch sind da noch die letzten Worte Guvratoschs. „… so wie ich dir verzeihe, Zau …“.

 

Rezension:
Der Roman von Michael Marcus Thurner knüpft an die Geschichte von Wim Vandemaan an. Nach dem Besuch der Kunstwelt Wanderer wollte Opiter Quint mehr über den merkwürdigen Begleiter von Mahnaz Wynter erfahren. Zau steht etwas überraschend für mich im Mittelpunkt dieser Geschichte. Eben noch Anhängsel einer USO-Agentin und plötzlich Hauptfigur eines Romans? Das könnte bedeuten, dass wir mehr von Zau erleben werden. Sextadim ist wohl das richtige Stichwort.
Eines wiederholt sich in der Perry Rhodan-Serie immer wieder. Tritt eine bestimmte Technologie auf, die die Terraner vor Probleme stellt, wird auch ein Gegenmittel überraschend bereitgestellt. Rein zufällig natürlich. Sind erst letzte Woche Erkenntnisse gewonnen worden, dass die Gemeni etwas mit dem Dakkarraum zu tun haben, holt man diese Woche den Tryzom-Mann aus der (Serien)Vergangenheit. Und zwar speziell aus der Zeit, als die Terraner mit Wesen zu tun bekamen, die den Dakkarraum beherrschten. „Nachtigall, ick hör’ dir trapsen“. Zau wird vielleicht mal den Gemeni auf den Zahn, oder vielmehr auf die Wurzel fühlen.
Von dem Zeitpunkt an, als der Autor das Wort Takerer in seiner Geschichte wie beiläufig erwähnte, entwickelte sich eine anfänglich interessante Story. Einerseits faszinierte mich einmal mehr der Blick auf Geschehnisse in ferner Vergangenheit, auch der Serienvergangenheit. Andererseits war ich natürlich gespannt, wie die Story an die Seriengegenwart anknüpfen würde. Und zu welchem Zweck das geschieht.
Nun, über den Zweck habe ich mit der obigen Vorahnung bereits etwas gesagt. Der Roman selbst verrät nichts darüber. Ich musste auch feststellen, dass die Geschichte nach den erwähnten guten Einstieg dann doch einige Längen aufwies. Mit der Darstellung des Guvratosch hatte ich so meine Probleme. Ein skrupelloser Wissenschaftler? Ja, das war er. Von daher sind die Szenen, als er Macinda ins Haus holt, trotz aller „Erklärungen“ des Autors aus meiner Sicht reichlich merkwürdig geraten. Die Kinder tragen ihm auf, eine Frau zu suchen. Der Mörder und ethisch absolut gewissenlos agierende Mann verliebt sich und steigt mit ihr ins Bett. Das, und die Bauern auf Porten (dem Mars) war schon reichlich verschroben.
Die Geschichte lebt letztlich davon, was daraus für die aktuelle Handlungsgegenwart „benötigt“ wird. Zau sicherlich, seine ungewöhnlichen Fähigkeiten. Aber auch noch anderes?

Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:


Kommentare

Schreibe einen Kommentar