Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2924

Das Rätsel des Sprosses – von Michelle Stern – Handlung:

Reginald Bull ist mit mehreren Galaktikern an Bord des Sprosses YETO gegangen, der nach seiner Flucht von Terra plötzlich auf der 308 Lichtjahre entfernten Welt Damona aufgetaucht ist. Die Gemeni haben erneut Zellaktivatoren ausgelobt. Und Bull will mit dem Bhal des Sprosses einen besonderen Deal aushandeln. Er will seinen Aktivator im Austausch gegen Aktivatoren der Gemeni anbieten. Mit drei Begleitern wird der Unsterbliche in das Librationsgewölbe geführt, einem ungewöhnlichen Ort und womöglich das Zentrum des Sprosses. Korin Anderlei, Guy Tosser und Reginald Bull sind fasziniert von einer Struktur, die das Librationsgewölbe beherrscht. In seinem inneren wogt ein unbekanntes Medium oder eine unbekannte Energie. Toio Zindher erkennt noch mehr. Sie meint, etwas Lebendiges vor sich zu haben, etwas, das darauf lauert, zuzuschlagen. Und es scheint eine Verbindung ins Solsystem nach Terra zu geben. Bull schlägt dem anwesenden Bhal Haddhunis einen Handel vor. Fünf Zellaktivatoren der Gemeni gegen seinen chaotarchisch geprägten Chip. Zur Überraschung Bulls scheint der Bhal nicht zu wissen, dass es über seiner Superintelligenz GESHOD noch höhere Mächte gibt. Der Bhal gewährt drei ZA, wobei Bull einen davon an eine Person außerhalb des Sprosses anbieten darf. Bull will jedoch ein Gerät zunächst testen und Bhal Haddhunis erbittet sich Bedenkzeit.

Derweil hat die Anwesenheit des Sprosses auf dem Planeten Damona Auswirkung auf die einheimische Planetenbevölkerung. Das friedliche Volk der Gatraxen scheint im Banne des Sprosses zu stehen. Die einen wollen so rasch wie möglich an Bord, die anderen so rasch wie möglich außer Reichweite des Schiffes gelangen. Nur der Gatrax Pellexer ist nicht beeinflusst. Er sucht Hilfe bei den Terranern. Der Administratorin kommt zugleich eine Idee. Bislang war es den Galaktikern nicht gelungen, einen Kantor-Kompakt-Sextanten auf den Spross zu bringen. Der Haluter Icho Tolot hat ein Gerät in drei Teile zerlegt und man hofft nun, damit die Wahrnehmungsschwelle der Gemeni zu unterlaufen. Pellexer soll das erste Teil an Bord bringen und gleichzeitig Bull eine Nachricht übermitteln. Denn Tolot hat eine Hypothese zum Spross aufgestellt und Bull soll mit dem Sextanten weitere Daten liefern.

Bull, Zindher und Tosser haben endlich das KIS-Team gefunden. Maiwenn Parillaud, Bontin Whistler, Peguy Burns und Jonathan Bolajetta sind allesamt ZA-Träger. Misstrauen beherrscht die kleine Truppe. Auch Misstrauen gegenüber Bull und seinen Begleitern. Whistler scheint aufrichtig zu sein. Er betrachtet die Unsterblichkeit als Fluch. Trotz der Ressentiments will man zusammenarbeiten. Von der Familie Yeto gibt es keine Spur. Angeblich haben sie den Spross verlassen.

Nach Ablauf der Bedenkzeit bekommt Bull den versprochenen ZA für drei Tage zur Probe. Wenn er zufrieden ist, bekommt er im Austausch zwei weitere ZA für seine Frau und sein Kind gegen seinen Chip. Anderlei und Zindher untersuchen das Ei. Es scheint tatsächlich echt zu sein. Da trifft der Gatrax Pellexer ein und überbringt das erste von drei Teilen des Sextanten. Bull ist elektrisiert von Tolots Erkenntnissen, der glaubt herausgefunden zu haben, wie der Spross größer wurde. Als auch die anderen Teile an Bord sind, fügt Bull die Teile zusammen und startet das Gerät. Nach der Messung wird das Gerät zerlegt und zusammen mit den gewonnenen Daten zurück zum Haluter gebracht. Man hat nun eine ungefähre Vorstellung davon, wie der Spross gewachsen ist. Im Samenkorn muss eine winzige Maschine gewesen sein, die möglicherweise mit der Psi-Quelle identisch ist. Die Psi-Quelle zapft ein Depot im Dakkarraum an und integriert die daraus geschöpfte Materie in den Spross. Die Maschine wird als Rekollektor bezeichnet und ist wohl mit der Struktur im Librationsgewölbe identisch. Bull entwickelt einen Plan, den Tolot umsetzen soll. Die Impulse, die der Kantor-Sextant aus dem Dakkarraum empfängt, sollen modifiziert und gespiegelt werden. Man will wissen wie der Spross darauf reagiert.

Die Reaktion ist heftig. Als Tolot und die Wissenschaftlerin Temmo aus einer LAURIN-Jet heraus den Sextanten in Betrieb nehmen und die Daten die er empfängt, spiegeln, transitiert der Spross YETO ins All und vernichtet die Space-Jet. Tolot und Temmo überleben nur knapp.

Auf der YETO spürt die Vitaltelepathin Zindher so etwas wie Angst, die das Schiff durchfährt. Die Vitalaura wird gestört. Nach zwei Minuten ist der Spuk vorbei. Die Galaktiker können die Gatraxen davon überzeugen, den Spross zu verlassen. Bull erfährt von Tolots Einsatz und ist zuversichtlich, etwas gegen die Gemeni in der Hand zu haben. Und noch eine Nachricht trifft ein. Imperator Bostich hat im Giromsystem mit dem Angriff auf den Spross KYLLDIN begonnen. Die Dinge spitzen sich zu.

 

Rezension:

Es sind zwei Elemente, die den zweiten Teil von Michelle Sterns Doppelband beherrschen. Es werden ein paar Erkenntnisse zu dem Spross, bzw. seinem Wachstum gewonnen. Und Unsterblichkeit macht einsam und misstrauisch.

Eine der Haupteigenschaften, die ein Perry Rhodan-Autor mitbringen muss, ist sicherlich Antworten auf drängende Fragen zu verzögern. Mit den Geschichten über die Gemeni und den Sprossen wurden nun schon etliche Romane in diesem Zyklus gefüllt. Die waren allesamt gut geschrieben und auch spannend. Insbesondere die Figurenkonstellationen, die in den Einsatz geschickt wurden, wussten zu überzeugen.

Michelle Stern zögert ebenfalls die Antworten hinaus. Das macht sie ganz geschickt, wenngleich die Verzögerungen sicherlich durch die Exposés gesteuert werden. Immer neue Figuren werden auf den oder die Sprosse losgelassen. Da sie untereinander keinen oder nur gelegentlichen oder eingeschränkten Kontakt haben, können auch keine Informationen ausgetauscht werden. Das „Entdecken“ eines Sprosses kann also mehrmals geschildert werden und unterscheidet sich dann jeweils in den Figuren und deren geschilderten Empfindungen.

Irgendwann aber muss dieses Spiel auch mal zu Ende gespielt werden. Michelle Stern lässt nach diversen Verzögerungen zwei der Forscherteams im Spross YETO aufeinandertreffen. Und entfaltet dabei das Misstrauen, das diese Geschichte von da ab befeuerte. Toio Zindher misstraut Korin Anderlei, die wiederum Bull und seiner Frau misstraut. Das KIS-Team misstraut sich gegenseitig und anderen ZA-Aspiranten. Maiwenn Parillaud misstraut Bull und Zindher. Anderlei misstraut Parillaud. Und Guy Tosser misstraut Parillaud und Zindher, während Bull den Gemeni-Zellaktivatoren misstraut, aber seinen eigenen gerne hergeben möchte. Habe ich was vergessen?

Letzte Woche schrieb ich, dass ich es merkwürdig finde, dass die Gemeni-ZA so wenig Misstrauen erzeugen. Sowohl bei den Verantwortlichen als auch bei Bull, der doch seine Unsterblichkeit bei dem Tausch aufs Spiel setzt. Umso stärker ist dieses Element nun in dieser Geschichte präsent gemacht worden. Und auch zu meiner Ansicht, Tolot sei zu einer Mischung aus Schoßhündchen und Babysitter degradiert worden, gibt Michelle Stern Kontra. Sie schildert Tolot endlich als Techniker und als Wissenschaftler und nur ein klein wenig noch als Babysitter. 🙂

Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

 


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