Ansichten zu Arrival

Arrival

Ich habe endlich auch Arrival gesehen. Der Film von Denis Villeneuve (Prisoners, Enemy, Sicario) besticht auf der Blu-ray nicht gerade mit Referenzverdächtigen Bild. Die Schärfe ist noch durchgehend gut und auch die blassen Farben passen zum Film. Die reduzierte Farbpalette lässt aber dennoch die eine oder andere Szene flach erscheinen. Etwas mehr Plastizität hätte ich mir da schon gewünscht. Aber insgesamt kann ich mit den stilmittelbedingten Einschränkungen leben. Zumal die Bildqualität nach ein paar Filmminuten eher zweitrangig wird. An zwölf Orten der Erde sind 450 Meter hohe monolithische Raumschiffe gelandet. Die Linguistin Louise Banks (Amy Adams) und der Mathematiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) werden beauftragt, zu den Wesen an Bord des Schiffes, das Montana angesteuert hat, in Kontakt zu treten und deren Absichten herauszufinden. Dieses Unterfangen erweist sich als Herausforderung. Nach und nach können Louise und Ian über Logografien eine Verständigung mit den Außerirdischen herbeiführen. Auch an den anderen Landeorten sind Teams im Einsatz und anfänglich werden die gewonnenen Erkenntnisse auch untereinander über Ländergrenzen hinweg getauscht. Obwohl sich die Außerirdischen friedlich verhalten, steigt jedoch weltweit die Nervosität an und einige Länder, allen voran China, betrachten die Raumschiffe als Bedrohung. Das wird noch verstärkt, als eine Botschaft der Außerirdischen falsch interpretiert wird. Eine militärische Auseinandersetzung scheint unvermeidlich. Nur Louise Banks ist nicht bereit aufzugeben. Sie sucht weiter den Kontakt zu den Außerirdischen, um einen Krieg zu verhindern.

Ich bin selten von einem Film binnen weniger Minuten so vereinnahmt worden, wie es bei Arrival der Fall war. Dem Film merkt man an, dass die Vorlage auf einer Kurzgeschichte beruht. Obwohl der Film natürlich mit einer breiten Darstellercrew aufwartet, steht Louise Banks im Mittelpunkt allen Geschehens. Die anderen Figuren spielen kaum eine Rolle. Nur Ian Donnelly, der wichtige Erkenntnisse beibringt, kann etwas aus den Schatten hervortreten, zudem erlangt er in der Lebensgeschichte der Hauptfigur eine besondere Bedeutung. Ähnlich wie bei einer Kurzgeschichte wirkt vor allem der Schluss des Films, die Lösung der Geschichte noch lange in mir fort. Das Besondere ist, ich will mit meinen Gedanken und Überlegungen gar nicht alles Enträtseln. Es macht einfach Spaß, die Gedanken zu dem Film treiben zu lassen und nicht alles erklären zu wollen. So, wie es eben bei einer Kurzgeschichte auch der Fall ist.

Der Ton stammt übrigens einmal mehr in einem Villeneuve-Film von Jóhann Jóhannsson. Schon bei Sicario hat der Komponist eine fantastische Arbeit geleistet. Arrival ist nochmal ein bisschen besser. Extrem präzise tonale Effekte und ein genialer Tiefenbass über den Subwoofer sorgen für ein Eintauchen in den Film.

Absolut empfehlenswert!


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