Ansichten zu Insel der besonderen Kinder

Die Insel der besonderen Kinder

Im Film von Regisseur Tim Burton geht es, wie der Titel verrät, um besondere Kinder. Wer die skurrilen Figuren kennt und schätzt, die Burtons Filme gewöhnlich bevölkern, wird sich auch mit den Figuren in diesem Film schnell anfreunden. Sie alle sind die typischen Außenseiter, wie sie Burton in seinen Filmen so gerne zeigt. Held der Geschichte ist Jake Portman, gespielt von Asa Butterfield (Hugo Cabret). Bester Freund des Jungen ist sein Großvater Abraham, der den Zweiten Weltkrieg in einem Kinderheim auf einer walisischen Insel erlebt und überlebte. Abraham erzählt Jake von Monstern, die die besonderen Kinder holen wollten, von Tentakelwesen, von einem Mädchen, das fliegen, und einer Frau, die sich in einen Wanderfalken verwandeln kann.

Im Laufe der Zeit wird Jake skeptischer und fängt an, die Geschichten seines Großvaters zu hinterfragen. Doch eines Tages findet er seinen sterbenden Großvater im dunklen Wald hinter dem Haus. Seine Augen fehlen und Abraham gibt Jake einen Auftrag, bevor er stirbt. Er soll auf die Insel reisen, auf der sein altes Kinderheim einst stand, bevor es im Krieg von einer Bombe der Deutschen zerstört wurde.

Auf der Insel macht Jake die Bekanntschaft der geheimnisvollen Emma. Die besonderen Kinder leben noch immer dort. Die Heimleiterin Miss Peregrine, gespielt von Eva Green, hat eine Zeitschleife geschaffen, die die Bewohner des Heims denselben Tag immer wieder erleben lässt. Den 03. September 1943, an dessen Ende das Haus von einer Bombe zerstört wird. Die Zeitschleife schützt die Kinder auch vor den Hollows, schrecklichen Monstern, die es auf die Augen der Kinder abgesehen haben und vom verrückten Wissenschaftler Mr. Barron, herrlich böse gespielt von Samuel L. Jackson, angeführt werden.

Ich mag die Art des Aufbaus. Ein alter Mann berichtet von phantastischen Erlebnissen, denen ein Außenseiter der Gesellschaft letztlich auf dem Grund geht und erkennt, dass sie wahr sind. Das Setting nimmt einen sofort gefangen. Die kleine Insel, der Pub, der Strand mit der Höhle, das alte Waisenhaus, das inmitten alter Bäume steht. Einfach herrlich. Einiges ist ein bisschen zu vertraut, wenn man Burton kennt. Aber egal. Die Geschichte ist insbesondere im ersten Teil melancholisch geprägt. Gerade als die Figuren anfangen, mehr Tiefe zu bekommen, erhöht der Regisseur das Erzähltempo. Auch bedingt durch die Zeitschleifenkonstruktion wird der Film nicht nur vielschichtiger sondern auch etwas unübersichtlich. Die Melancholie bleibt dadurch leider ein bisschen auf der Strecke.

Auf 3D habe ich verzichtet. Der Film hat auch so genügend Tiefe und konnte mich fesseln. Kameramann ist übrigens Bruno Delbonnel (Die fabelhafte Welt der Amélie). Genauso fabelhaft oder zauberhaft sind auch die Bilder dieses Films geworden. Ein Film, den ich mir sicherlich auch noch ein weiteres Mal ansehen werde.

 


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