Ansichten zu Perry Rhodan Trivid 02 – Die Klonverschwörung

Trivid 02 – Klinik – von Christian Montillon und Oliver Fröhlich – Handlung:

Nach der verstörenden Erkenntnis, dass der geflüchtete Dano Zherkora identische Kindheitserinnerungen mit Lian Taupin teilt, klappt die Trivid-Künstlerin zusammen. Ihre Welt liegt in Trümmern. Sie hat wieder den gleichen Traum, der sie schon ihr ganzes Leben quält. In diesem Traum sieht sie wie durch eine Flüssigkeit ein weltenumspannendes Gesicht, das sie beobachtet.

Als Lian erwacht, liegt sie in der Medostation der Trivid-Station 7. Perry Rhodan ist da und nachdem er sie drängt, erzählt sie ihm von diesem Traum. Der Unsterbliche ist sicher, dass der Traum etwas bedeutet, denn er hat in der Zwischenzeit weitere Nachforschungen angestellt. Da es auf der Station nichts mehr zu untersuchen gibt, fliegen die beiden zum Mars. Unterwegs erzählt Rhodan, was seine Nachforschungen erbracht haben.

Vor 13 Jahren war Rhodan Schirmherr eines Forschungsprojekts namens „Analyse, Forschung und Optimierung der Telencephalon-Raffination. In New Pounder City auf dem Mars wurde das Projekt im TRAFO ins Leben gerufen, einem Gebäude, das aufgrund seiner Form aus zwei viertelkugelförmigen Teilen, einem menschlichen Gehirn nachempfunden war. Rhodan begegnete dem Projektleiter Doktor Herman Lugauer und einigen Sponsoren, unter denen sich auch Aras befanden. Das Projekt verfolgte das Ziel, die menschliche Intelligenz zu steigern. Grundlegende Forschungen, warum manche Menschen ein fotografisches Gedächtnis besitzen und andere nicht, sollten vorgenommen werden, um mit den gewonnenen Erkenntnissen die Leistung des Gehirns zu steigern. Im Verlauf der Einweihung wurde Rhodan auch die Probandin Neyla Abiola vorgestellt, die über ein fotografisches Gedächtnis verfügte. Da die Begegnung nur Sekunden dauerte, hat Rhodan sie längst vergessen. Bis zum heutigen Tag.

Perry Rhodan forschte nach der Frau, die Lians Mutter sein soll und ging bisher davon aus, dass die erst kürzlich entführt sein könnte. Er hat dann den Zeitrahmen erweitert und die Positronik hat die Akte Neyla Abiola ausgespuckt, die vier Jahre nach dem Projektstart von Telencephalon-Raffination, das sich als Fehlschlag erwies, verschwand. Ihr Ehemann hat sie vermisst gemeldet. Untersuchungen verliefen ergebnislos. Ein Bild von Neyla Abiola hat frappierende Ähnlichkeit mit Lian. Lian ist wie betäubt. Und Rhodan hat noch mehr herausgefunden. Auf der Station hat er genetische Material von Dano Zherkora auf dem Gerät von Lindholm gefunden und analysiert. Auch Zherkora ist höchstens 5 Jahre alt. Seine auswertbaren Lebensdaten sind gefälscht. Rhodan schockt Lian mit der Erkenntnis, dass sie und Dano Klone sind. Zherkora muss das schon vor einiger Zeit herausgefunden haben. In dem Genom von Lian hat das Analysegerät einen Schriftzug in einem Fremdmaterial gefunden, dass dort hinzugefügt wurde. TRIVID 36. Bei Dano ist es TRIVID 35. Rhodan geht davon aus, dass dies nichts mit Trivid-Shows oder ähnlichen zu tun hat. Das Genom von Neyla Abiola, das Rhodan aus dem Geburtenregister erhalten hat, stimmt bis auf das zugefügte Fremdmaterial zu 100 % mit dem von Lian überein. Neyla Abiola ist das Original des Klons Lian Taupin.

Auf dem Mars treffen sich die beiden mit Herman Lugauer. TRAFO ist inzwischen eine Klinik. Der ehemalige Projektleiter erklärt, wie es zum Forschungsende kam und wie einer der Wissenschaftler, Jeobald Tenglar, in Zorn das damalige Gremium verließ. Lian Taupin ist geschockt. Tenglar ist das Gesicht aus ihren Träumen.

Noch bleibt vieles unklar, denn wenn Neyla die Mutter von Lian ist, warum hat das Genom, das Rhodan via Trivid empfing und Lian zugeordnet wurde, die Bezeichnung TRIVID NULL getragen? Sie forschen weiter und erfahren, dass Jeobald Tenglar tot ist. Die Spur führt zum Merkur. Vor Jahren hat dort ein Privatdetektiv für den Ehemann von Neyla Abiola Nachforschungen angestellt. Shorek Abiola und der Privatdetektiv haben ein Labor von Tenglar gefunden. Als dieses in die Luft flog, starben der Detektiv, der Ehemann und Tenglar. Ein Speicherkristall mit den letzten Aufzeichnungen des Detektivs verrät diesen letzten Augenblick. Rhodan und Taupin sehen sich in den Trümmern des Labors in einer Kuppelstadt auf dem Merkur um.

Sie entdecken ein Gewölbe unter den Trümmern. Ein Dämpfungsfeld, das über die Jahre immer schwächer geworden ist, hat das Gewölbe bisher verborgen. Und es gibt etwas Lebendiges dort unten.

Rezension

Teil 1 „Kontakt“ hat mir sehr gut gefallen und ich war gespannt auf die Fortsetzung. Aufgrund der Aufmachung des Covermotivs hatte ich die Vermutung, dass sich die Reihe eher dem Genre Thriller als denn Science Fiction verschrieben habe. Aber natürlich ist es auch ein Krimi. Tatsächlich habe ich den Eindruck nach der Lektüre von Band 2, der den Untertitel „Klinik“ trägt, dass das Science Fiction-Element noch weiter reduziert wurde. Wer den Roman gelesen hat, wird mir jetzt sofort widersprechen. Raumstationen, Flug zum Mars, SERUNS, Klone, Kuppelstadt auf dem Merkur. Das ist Science Fiction!

Aber die genannten Elemente werden nicht näher beschrieben. Wer zum ersten Mal Perry Rhodan liest, hat noch in Band 1 erfahren, dass Perry Rhodan und seine Begleiterin eine Space-Jet benutzen, ohne dass erklärt wurde, was das ist. Im zweiten Teil entfällt sogar diese Information. Rhodan und Taupin reisen durch das innere Sonnensystem. Ihr Gefährt wird nicht erwähnt, Flug, Landung, etc. werden nicht beschrieben. Die Orte sind es, wie Pounder City oder eine Kuppelstadt, die benötigt werden, weil wir uns im Perryversum bewegen. Ansonsten konzentriert sich die Geschichte aber sehr stark auf die Aufklärung von Lians Herkunft und andere Handlungselemente. Eine Ausnahme bildet die Einführung von TRAFO. In einem knappen Absatz werden die Forschungen etwas detaillierter hervorgehoben. Die Enthüllungen der DNA-Untersuchungen und die Reaktionen der Beteiligten verdrängen diese Informationen jedoch rasch.

Die junge Frau muss einiges einstecken in diesem zweiten Teil. Darin liegt auch der Thrill, denn sie durchlebt Höhen und Tiefen. Exzessiv wird diese Element aber nie. Die Figur Perry Rhodan, von der sie begleitet wird, sorgt mit seiner Erfahrung auch für die ruhigeren Momente in der Geschichte.

Die Übergänge in den Kapiteln haben es mir ebenfalls angetan. Das Szenario wechselt das eine oder andere Mal überraschend und zu Beginn des nächsten Kapitels erfolgt eine ebenso überraschende, wie schnelle Aufklärung einer vorher angesprochenen Untersuchung oder einer Rückblende. Der lapidare Tonfall, mit dem das Schicksal des insektoiden Detektivs aufgeklärt wird, hatte etwas.

Ausnehmend gut haben mir erneut die Dialoge und die Überlegungen der Figuren gefallen. In Gesprächen und in ihren Gedanken verarbeiten die Protagonisten ihre Beobachtungen und die Ergebnisse ihrer Untersuchungen. Wieder werden naheliegende Schlussfolgerungen gezogen. Die Figuren sind sehr intensiv mit der Verarbeitung der gewonnen Informationen beschäftigt. Die Geschichte ist komplexer, als es die Zusammenfassung oben vermuten lässt. Und auch in den ruhigeren Momenten verliert die Geschichte nie an Fahrt. Wie Rhodan mit Taupin redet, als sie erfährt, dass sie ein Klon ist und er das Menschliche in ihr betont, dass ist richtig gut.

Zum Schluss noch eine Beruhigungspille. Eingefleischte Rhodanisten müssen keine Angst haben. Die Balance wird gehalten. Es ist immer noch eine Perry Rhodan-Story. Meine Erwartungshaltung an den zweiten Teil war hoch und sie wurde sogar noch übertroffen.


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Kommentare

2 Antworten zu „Ansichten zu Perry Rhodan Trivid 02 – Die Klonverschwörung“

  1. Avatar von Björn
    Björn

    Hm, ich finde, dass die zentrale Figur Lian Taupin ist und nicht Perry Rhodan.
    Sie brauchte einen „Sidekick“, der oder die sie moralisch unterstützt und im richtigen Moment die richtige Frage stellt. Perry Rhodan bot sich da schon sehr gut an, aber vielleicht – nur vielleicht! – wäre eine weitere weibliche Person wie Mondra Diamond besser gewesen.

    1. Avatar von Uwe Bätz

      Starke weibliche Hauptfiguren haben es in Perry Rhodan, oder soll ich sagen, an der Seite von Perry Rhodan, schon immer schwer gehabt. In einer Perry Rhodan-Serie aber zwei weibliche (Haupt)Darsteller nebeneinander wirken zu lassen, wird es wohl nie geben. Das Produkt heißt Perry Rhodan und dann muss auch Perry Rhodan drin sein. So ist zumindest die Devise des Verlags. Einzig Atlan hatte das Zeug, eigene Serien mit Leben zu füllen.

      Lian ist jung, keck und unverbraucht und macht bisher an der Seite Perrys eine gute Figur. Dennoch bestimmt das Geschehen bisher Perry Rhodan. Aber Lian ist die Figur, um die sich alles dreht. Sie ist die Geheimnisträgerin.

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