Ansichten zu Perry Rhodan Heft 2834

Larendämmerung – von Michael Marcus Thurner – Handlung:

Auf der Heimatwelt der Ur-Laren Noular sind Perry Rhodan, Farye Sepheroa und Gucky noch immer inhaftiert. Unter dem Eindruck des Ultimatums von Ushyo-Taark, der das Kommando auf der LARHATOON innehat und die Rückkehr von Hascannar-Baan fordert, sucht die Regierungschefin die Gefangenen auf und bringt auch Hascannar-Baan mit. Die Helaar will von dem Proto-Hetosten und dem Terraner mehr über die Gefahren wissen, die angeblich ihrem Volk drohen. Zu Rhodans Entsetzen verkündet Hascannar-Baan, dass sie aus der Zukunft stammen. Rhodan bleibt keine Wahl. Auch er räumt ein, aus der Zukunft zu stammen, seine Motive seien jedoch andere, als die der Laren von der LARHATOON.

Die Gefahr, vor der die Zeitreisenden warnen, ist unterdessen sehr konkret geworden. Ein Trupp Tiuphoren unter dem Kommando von Trontocc Ypper ist bereits auf Noular im Geheimen tätig. Die Tiuphoren sammeln Informationen und setzen Indoktrinatoren aus, die im entscheidenden Moment zum Einsatz kommen sollen. Trontocc Ypper wird dabei auch auf die Honhooten aufmerksam. Die Tiere ziehen in Herden über Noular und scheinen in einer besonderen Beziehung zu den Laren zu stehen. Ypper fühlt sich in der Nähe der Tiere seltsam geborgen. Die Tiuphoren entführen einen alten Berater der Helaar. Eludnor-Shya soll ihnen Interna aus dem Kreis der Helaar Maan-Moohemi verraten, insbesondere Informationen über geheimnisvolle Besucher aus der Zukunft. Mit der Entführung seiner Enkelin Hyo-Moohemi haben die Tiuphoren ein Druckmittel in der Hand.

Auf der RAS TSCHUBAI wird Avestry-Pasik von Albträumen geplagt. Seine Vitalwerte werden von ANANSI überwacht, die ihm den Besuch eines Aras empfiehlt. Nach eingehender Untersuchung vermutet der Ara eine Beeinflussung des Proto-Hetosten von außerhalb des Schiffes. Es wird vermutet, dass Avestry-Pasik durch die Impfung mit PEW-Metall ein besonderes Gespür entwickelt hat. Er ist wahrscheinlich in Kontakt zu Sternbannern der Tiuphoren geraten. Die Invasoren sind also bereits in der Nähe.

Auf Noular habe die Tiuphoren die Informationen aus Eludnor-Shya herausgepresst und können auch Hascannar-Baan in ihre Gewalt bringen. Sie foltern den Proto-Hetosten, um an Informationen über den SVE-Raumer zu gelangen. Durch die Entführung des Laren wird Maan-Moohemi endlich alarmiert. Sie vertraut nun Perry Rhodan so weit, dass sie ihre Sicherheitskräfte anweist, mit dem Terraner zusammenzuarbeiten. Allerdings bleibt Farye Sepheroa weiter in Gewahrsam. Gucky, dessen Psi-Fähigkeiten durch die Honhooten blockiert werden, wenn die Tiere in der Nähe sind, begleitet Rhodan.

Das Versteck der Tiuphoren kann aufgespürt und Hascannar-Baan befreit werden, doch Eludnor-Shya wird so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später stirbt. Rhodan gibt ihm zuvor das Versprechen, Hyo-Moohemi, die von drei fliehenden Tiuphoren verschleppt wird, zu befreien. Das gelingt dem Terraner auch, doch ein einzelner Tiuphore kann die Koordinaten der LARHATOON aus dem Rechnernetzwerk Noulars erbeuten und entkommen. Gleichzeitig erreichen Nachrichten von Angriffen der Tiuphoren die Heimatwelt der Laren.

 

Rezension:

Der Untertitel versprach den Kampf Perry Rhodans mit seinem Erzfeind. Nach der Lektüre muss leider festgestellt werden, dass der Kampf aus unbekannten Gründen abgesagt wurde. Vielleicht findet er aber auch nächste Woche statt?

Mit seinem Roman Larendämmerung beschert uns Michael Marcus Thurner die typische „erste“ Erzählung eines Roman-Doppels. Die Figuren werden in Stellung gebracht, damit das Tempo im zweiten Teil angezogen werden kann. Der routinierte Schreibstil Thurners verhalf in den weniger interessanten Passagen dazu, den Kontakt zur Geschichte nicht zu verlieren. Spannend oder gar mitreißend war die Handlung allerdings zu keiner Zeit. Und wie das so ist, wenn man durch den Roman nicht gefesselt wird, fällt der Blick dann zwangsläufig auf einige Handlungselemente, die unter anderen Umständen vielleicht weniger von mir beachtet worden wären.

Außer dem bekannten Muster, nämlich im ersten Teil eines Doppels nicht allzu viel preiszugeben, folgt die Geschichte auch anderen bekannten Mustern. Während der Gegner selbst auf niederster Hierarchieebene selbständig und effektiv agiert, werden die Terraner wieder mal ausgebremst. Von wem? Natürlich vom Helden persönlich. Schon im Roman von Oliver Fröhlich hat Perry Rhodan den Befehl ausgegeben, die Position zu halten und unter keinen, wie auch immer gearteten Umständen, die Deckung fallenzulassen. Demzufolge steht der 500-Meter-Raumer, der Rhodan ins Heimatsystem der Laren gebracht hat, tatenlos im Orbit eines Planeten und die 35.000 Mann der RAS TSCHUBAI vergnügen sich wahrscheinlich kollektiv in Ogygia. Auch als der Terraner wieder an seinen SERUN gelangt ist seine Devise, ja niemanden um Unterstützung zu bitten. Ein weiteres beliebtes und immer wiederkehrendes Muster wird ebenfalls von Thurner verwendet. Der Gegner zeigt Schwächen. Allerdings gefährden diese Schwächen zu keiner Zeit seine Ziele. Diese werden erreicht, egal was Rhodan tut. Natürlich werden Rhodans Aktionen im gleichen Maße ebenfalls geschwächt. Sein wichtigster Begleiter kann seine Psi-Fähigkeiten kaum sinnvoll einsetzen.

Perry Rhodan durchfährt einmal mehr in diesem Zyklus ein mächtiger Schreck. Als Hascannar-Baan das Versteckspiel aufgibt und seine Herkunft aus einer 20 Millionen Jahre entfernten Zukunft preisgibt, glaubt der Terraner, dass damit bereits der oft zitierte Schmetterlingseffekt auftritt und diese wenigen Worte die Zukunft verändern. Im nächsten Moment allerdings vertraut der Held den nicht näher bekannten Einflüssen, die den Zeitablauf, wie er ihn kennt, auf Kurs halten.

Der Autor lässt die Ur-Laren dann im weiteren Verlauf auch das EGWEG-Prinzip anführen: Es geschieht, weil es geschieht. Die Zeit ist unabänderbar. Rhodan entgegnet daraufhin, dass es Fälle gab, in denen diese Naturkonstante aufgehoben und Veränderungen herbeigeführt wurden. Das ist interessant. Nicht nur, dass das EGWEG-Prinzip erwähnt wird, es wird von Michael Marcus Thurner sogar zu einer Naturkonstante erhoben. Eine, die allerdings auch hin und wieder aufgehoben wird.

Anders ausgedrückt: In diesem Zyklus werden wir hin und wieder etwas anderes zur Zeitreisethematik lesen können. Sehr viel mehr verrät der Roman nicht, außer ein wenig über den Musikgeschmack des Autors, der sich in dem erwähnten Punkt zufällig mit meinem deckt.

 


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