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Galaxis im Chaos – von Uwe Anton – Handlung:
Perry Rhodan und seine Gefährten sitzen noch immer in der Anomalie fest. Sie beginnt sich aufzulösen aber offensichtlich gelingt es dem Universum-Okular eine stabile Zone zu schaffen. Plötzlich werden die Schiffe freigegeben. Sie materialisieren mitten in der Schlacht zwischen den Escalianern und der Invasionsflotte QIN SHIS. Rhodans Schiffe, sogar die Lichtzelle Ennerhahls, sind energetisch tot. Die ersten Zapfenraumer der Xylthen werden auf die Ankömmlinge aufmerksam und nähern sich.
Alaska Saedelaere und Eroin Blitzer erreichen mit dem Weltenschiff ebenfalls das Redondo-System. Saedelaere erkennt, dass die Schlacht verloren ist. Von Craton Yukks Flotte existieren nur noch 12500 Schiffe, die sich nun vom Kampfgeschehen absetzen. Der Fliegende Palast des Kanzlers ist verschwunden. Saedelaere beobachtet, wie die Weltengeißel auf ihrem Flug ganz Schiffsbesatzungen absorbiert. Und er beobachtet eine strahlende Kugel, wahrscheinlich QIN SHI, die erscheint und am Rande des Systems die Entität SIL einfach aufsaugt und danach verschwindet.
Das Weltenschiff ortet weitere Schiffe, die im Redondo-System materialisieren. Zu Saedelaeres Überraschung sind auch terranische Einheiten darunter. Er bringt das Weltenschiff zwischen die Ankömmlinge und den angreifenden Xylthen. Ein Funkkontakt wird hergestellt. Rhodans Schiffe haben mittlerweile wieder Energie. Die beiden BASIS-Teile setzen sich gegen Rhodans Willen per Transition ab. Die übrigen Schiffe können ebenfalls den angreifenden Zapfenraumern entkommen und sammeln sich an einem vorher vereinbarten Treffpunkt. Informationen werden ausgetauscht.
Alaska Saedelaere will über Craton Yukk die Position des Palasts von Kanzler Vedikk herausfinden. Über den Kanzler will man die SI TANEDRAR erreichen. Craton Yukk ist ein geschlagener Mann. Dennoch bekommt der Maskenträger einige Informationen. QIN SHIS Truppen scheinen es besonders auf die Kleingalaxis Dranat abgesehen zu haben. Es gibt verstärkte Aktivitäten um Sholoubwas Basisplaneten. Vedikks Palast ist nach Netbura geflogen. Craton Yukk bekommt von Saedelaere die Daten über eine Waffe gegen die Weltengeißel, die Rhodan aus Chanda mitgebracht hat. Yukk soll den Widerstand organisieren. Die terranischen Schiffe bleiben zurück und suchen sich einen sicheren Unterschlupf, während das Weltenschiff, die MIKRU-JON und Ennerhahls Lichtzelle nach Netbura fliegen.
Der Palast des Kanzlers wird von QIN SHIS Truppen geentert. Die Schutzflotte ist vernichtet. Ennerhahl greift mit seiner Lichtzelle ein und vernichtet die Xylthen. Anschließend gelingt es den Kanzler lebend zu retten, dessen Geist durch die Ereignisse allerdings zerrüttet ist. Er kann momentan keine Hinweise zu TANEDRAR geben. Ennerhahl setzt sich mit seiner Lichtzelle ab. Saedelaere und Rhodan fliegen zu den vereinbarten Koordinaten mit den BASIS-Teilen. Die beiden Kugelschiffe sind jedoch verschwunden. Die Unsterblichen fliegen nach Dranat. Im System mit Sholoubwas Planeten haben sich zahlreiche Xylthenschiffe versammelt. Auch die Kristallkugeln sind um den Steuerungsplaneten versammelt. Vom zentralen Turm im Zentrum von Sholoubwas Stadt gibt es energetische Verbindungen zu den Kristallkugeln im Orbit. Unterirdische Anlagen, die Alaska bei seinem letzten Besuch nicht entdeckt hatte, sind aktiv. Plötzlich erscheint QIN SHI. Dem mentalen Angriff kann nur Eroin Blitzer eine Zeit lang standhalten. Er bringt das Weltenschiff auf Hyperflug und sie können entkommen.

Rezension:
Der Einstieg in Uwe Antons Roman geriet wenig verheißungsvoll. Der Expokrat begann seinen Roman, als hätten seine Autorenkollegen in den vergangenen Wochen über etwas völlig anderes geschrieben. Ein furioser Beginn zum Abschluss des Viererblocks wäre nach der eher mageren Kost der letzten 3 Wochen angebracht gewesen. Doch Uwe Anton geht’s gemächlich an. Der Autor macht erst mal brav eine Bestandsaufnahme. Wer sitzt in der Anomalie fest, welche Raumschiffe stehen zur Verfügung, die Beschreibung der Lichtzelle (zum 47. Mal in diesem Zyklus) geriet wie immer etwas umfangreicher, nicht zu vergessen die Liste derjenigen, die aus der Anomalie aufgebrochen sind, dazu ein paar ebenfalls bekannte Hintergründe, welche SI wo und warum ihre Finger im Spiel hat usw. usw. Dazu mischten sich kleinere Fehler, wie z.B. die Nennung des Weltenschiffs in der Anomalie oder Wissenschaftler Nemo ortet Etwas und bezeichnet es als Nichts und andere Merkwürdigkeiten. Mondra pflegt Tagebucheinträge im Augenblick höchster Gefahr und die anderen Gefährten sind nicht erreichbar oder zucken unisono die Schultern.
Das einzige Element, dass (leider) stimmig in die Geschichte passte, war dann wieder die Auflösung, nämlich wie die Protagonisten aus der Anomalie entkommen konnten. Wieder mal ohne jedes Zutun des Helden wird – schnipp – die Galaxis Escalian erreicht. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. Mit dem nächsten Kapitel schwenkt der Autor zu Alaska Saedelaere um. Es folgt ein Kurzdurchlauf einiger Erlebnisse des Unsterblichen, wozu und warum TANEDRAR Escaran verteilt, bei Uwe Anton übrigens zu Beginn der Pubertät, während es bislang zur Geburt war, aber was soll‘s, sind ja nur Kleinigkeiten in der Wiederholungsschleife. Der Autor geht zum 1000. Mal auf Saedelaeres Transmitterunfall ein, wie er von Yura das Fragment zurückbekam usw. usw. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. Im nächsten Kapitel hätte der Autor mit dem Aufeinandertreffen Saedelaere und Rhodan Punkten können. Die Zutaten waren vorhanden. Die Schiffe Rhodans tauchen ohne Energie mitten im Schlachtgetümmel auf, Saedelaere ist just in diesem Augenblick ebenfalls eingetroffen und die Xylthen bedrängen Rhodan. Doch noch ehe der Maskenträger ernsthaft eingreifen muss, steht den geschundenen Schiffen – schnipp – wieder genügend Energie zur Verfügung und die Beteiligten ergreifen problemlos die Flucht. Der Autor verteilt in die kurzen Szenen des Aufeinandertreffens, der Flucht und der Wiederbegegnung zahlreiche Erinnerungsfragmente der Protagonisten. Die Geschichte, wenn man sie denn wohlwollend als solche bezeichnen möchte, kommt nur schleppend voran. Im Grunde genommen wird vom Autor lediglich Stückwerk betrieben. Hier mal ein Element aus der Gegenwart, dort mal ein Erinnerungsfetzen Rhodans, hier mal eine Umarmung der Weggefährten, dazwischen absolut nichtssagende Dialogfetzen zwischen Ennerhahl und Rhodan. Auf dem Tiefpunkt dieser Episode lässt der Autor seinen Protagonisten Rhodan, nachdem dieser Saedelaere erkannt hat, zuerst die Erinnerungen wiederholen, die er von Ennerhahl über seine Begegnung mit Alaska erhalten hatte, um anschließend auch nochmal auf die Erinnerungen Saedelaeres zur gleichen Begegnung zurückzugreifen. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. Zwar ergreift Saedelaere die Initiative und gibt als Ziel die Rettung des Kanzlers aus, doch am Palast angekommen geht die Demontage unseres Helden (zur Erinnerung, das ist immer noch Perry Rhodan) weiter. Angesichts des Gemetzels, das QIN SHIS Truppen im Palast anrichten, kommen sogar Ennerhahl moralische Bedenken. Unserem kleinen Barbaren vom dritten Planeten der Sonne Sol bleibt da nur der zweite Platz in der Moralapostelhierarchie. Auch der selbsternannte Retter des Universums kommt nicht zum Zug. Der ist bei Uwe Anton völlig abgemeldet, was aber vielleicht gar nicht so schlecht war, denn noch so ein sinnfreier Einsatz des Gespanns Gucky/Mondra wie ihn zuletzt Montillon fabriziert hat, blieb uns dadurch erspart. Nicht erspart hat uns der Autor in diesem Kapitel die 48. und 49. Beschreibung von Ennerhahls Lichtzelle, die Rhodan sich mal wieder in Erinnerung ruft. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. Ennerhahl ergreift nun die Initiative und Rhodan wird wieder einmal zum Beobachter reduziert. Dazu greift der Autor wieder auf die Serienhistorie zurück. Während Rhodan andächtig beobachtet wie Ennerhahl gegen die Xylthen vorgeht, werden die Ritter der Tiefe erwähnt, die Sieben Mächtigen angeführt, darunter zum wiederholten Mal Ganerc in diesem Roman, ein Name, den man gar nicht häufig genug erwähnen kann und nach Ansicht des Autors wohl so etwas wie einen kosmischen Hauch in die Geschichte blasen sollte. Es wurde aber nur ein laues Lüftchen. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. An Bord des Fliegenden Palasts des Kanzlers ergreifen zuerst Ennerhahl und anschließend Saedelaere die Initiative. Rhodan ist nur noch Zaungast der Geschehnisse. Er verabscheut Ennerhahls Einsatz, kann jedoch selbst keine Alternativen aufzeigen. Die paar wenigen Gedanken, die Uwe Anton dem Namensgeber der Serie einräumen lässt, drehen sich darum, wie man die Technik des Weltenschiffs und der SCHRAUBE-B für Terra analysieren und nachbauen könnte. Atlan hätte seine Freude gehabt, an diesen Gedanken seines Beute-Terraners. Das war schon eine kraftlose Kost und es konnte eigentlich nur besser werden.
Es wurde aber leider nicht besser. Ennerhahl verabschiedet sich mal wieder, Rhodan und Co, genauer gesagt Saedelaere und Co, fliegen los, um die beiden BASIS-Teile zu suchen. Finden sie aber nicht. Weiter geht’s zum Sholoubwa-Planeten in Dranat. Der Kenntnisgewinn dieses Ausflugs tendiert gegen Null. Wenn es wenigstens einen Cliffhanger gegeben hätte. Aber auch da Fehlanzeige.
Fazit: Zwei Handlungsebenen, die von Chanda (Perry) und die von Escalian (Alaska) wurden endlich zusammengeführt. Der Unterhaltungswert war unterirdisch. Der Roman hatte keine Geschichte, keine Gestaltung, keine Ideen, keinen roten Faden, keinen Spannungsbogen, keinen Nebencharakter, der sich wohlwollend von den Hauptpersonen hätte absetzen können. Das war einfach gar nichts. Wesenszüge und Charaktereigenschaften werden den Figuren nur mehr angedichtet ohne dass aus deren Handeln oder Äußerungen tatsächlich diese Eigenschaft zu Tage tritt. Rhodan ist laut Uwe Anton der Sofortumschalter und Saedelaere der Logiker. Doch weder von dem einen noch von dem anderen lesen wir etwas Konkretes. Das sind nur noch hohle Phrasen.
Uwe Anton, der für den nächsten Zyklus als Exposé-Autor vom Gespann Montillon/Vandemaan abgelöst wird, hat angekündigt wieder mehr Romane schreiben zu wollen. Es kann eigentlich nur besser werden …

 


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